Deutsche Bank: Konflikt mit Großaktionär Cerberus

Die Deutsche Bank hat Ärger mit dem US-Fonds
Cerberus / Großaktionär drängt auf riskantere Anlagen /
Zusammenarbeit zwischen Cerberus und Deutscher Bank enger als bekannt

Berlin, 15. Juli 2019 – Die Deutsche Bank trägt einen Konflikt mit
dem US-Fonds Cerberus aus, der ein Großaktionär des Instituts ist und
das Geldhaus auch berät. Nach Informationen der Online-Ausgabe des
Wirtschaftsmagazins –Capital– wollen die Amerikaner die Bank dazu
drängen, ihre Liquidität renditeträchtiger, aber auch riskanter
anzulegen. Dagegen wehren sich Teile des Geldhauses, die vor zu
großen Gefahren durch solche Anlagen warnen, insbesondere
Finanzvorstand James von Moltke.

Die Auseinandersetzung ist als Zeichen zu sehen, dass Cerberus
zunehmend unglücklich mit seinem Investment ist und auf schnelle
Erfolge drängt. Die Deutsche Bank wollte zum Konflikt keine Stellung
nehmen. Ein Institutssprecher sagte, dass es bereits eine Strategie
der Deutschen Bank sei, „überschüssige Liquidität in renditestärkere,
aber dennoch qualitativ hochwertige Vermögenswerte und/oder in das
Kerngeschäft umzuschichten“.

Cerberus reicht das offenbar nicht, weshalb der Investor auf
weitere Schritte drängt, was die Rentabilität der Bank steigern
könnte. Vielen Banken macht ihre hohe Liquidität zu schaffen, so
verfügt die Deutsche Bank derzeit über Liquiditätsreserven von 260
Milliarden Euro. Cerberus reagierte auf eine Anfrage nicht.

Zudem ist die Zusammenarbeit zwischen Cerberus und der Deutschen
Bank enger als bekannt. So wurde bereits berichtet, dass die Deutsche
Bank Cerberus Geld geliehen hat, womit der Fonds Geschäfte tätigt.
Neu ist jedoch, dass nach –Capital—Information nicht nur Cerberus
von dem Geld profitiert, sondern auch die Bank in bislang unbekannter
Weise.

Wie mehrere Kenner bestätigten, teilen Cerberus und die Deutsche
Bank die Profite, die Cerberus mit dem geliehenen Geld macht. Demnach
gibt es keine Regelung, in der festgelegt ist, wer wie viel von den
Gewinnen erhält. Das wird von Fall zu Fall entschieden. Ein Sprecher
des Instituts sagte hierzu, „dass sich die Deutsche Bank
grundsätzlich nicht zu Vereinbarungen in Verträgen mit
Geschäftspartnern gegenüber Dritten äußert“. Cerberus ließ Fragen
hierzu unbeantwortet.

Pressekontakt:
Lukas Zdrzalek, Redaktion –Capital– Frankfurt, und Bernd Ziesemer,
Kolumnist –Capital–,
Tel. 069/79 30 07 535, Mobil 0176/81 32 90 50
E-Mail: zdrzalek.lukas@capital.de
www.capital.de

Original-Content von: Capital, G+J Wirtschaftsmedien, übermittelt durch news aktuell