Die Eurokrise ist selbst mit der Einführung von 
Eurobonds nicht zu bewältigen. In einer Analyse des 
Finanzdienstleistungsportals www.geld.de (0,4 Mio. Nutzer im Monat)* 
gemeinsam mit www.boersennews.de (0,5 Mio. Nutzer im Monat)** wurde 
das nun klar belegt. Denn entgegen der Aussage des amerikanischen 
Finanzjongleurs George Soros, können selbst mit der Einführung eines 
gemeinsamen Schuldpapiers, den Eurobonds, die Krisenländer in der 
Eurozone ihre Haushalte nicht einmal ansatzweise konsolidieren. So 
liegt das aktuelle Haushaltsdefizit von Griechenland bei über 300 
Mrd. Euro. Doch Eurobonds brächten unter Berücksichtigung des 
aktuellen Emissionsvolumens von Griechenland innerhalb von zehn 
Jahren „lediglich “ rund 84 Mrd. Euro Zinsentlastungen (Tabelle mit 
detaillierten Angaben zu allen Euro-Ländern: 
http://presse.geld.de/wp-content/uploads/2013/04/Eurbonds_2013.jpg).
   Eurobonds würden bedeuten: Die sieben stabilsten Euro-Länder, die 
derzeit einen durchschnittlichen Zinssatz von 2% beim Verkauf von 
Staatsanleihen für ihre Refinanzierung von Staatshaushalten bezahlen 
müssen, würden künftig wohl 3,65% bezahlen. Das klingt prozentual 
nicht viel, ist aber in absoluten Zahlen eine gigantische 
Umverteilung: Es wären Mehrkosten von 323 Mrd. Euro innerhalb von 
zehn Jahren. Zudem hieße es nichts anderes, als dass Deutschland 
nicht nur beim Euro-Rettungsschirm der große Zahlmeister wäre, 
sondern auch bei den Eurobonds. In der Berechnung wurde der 
Anlagehorizont 2014 bis 2024 angenommen.
Die Verliererländer beim Eurobond:
   So müssten Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Österreich, 
Belgien, Finnland und Luxemburg in einem Zehnjahres-Anlagezyklus nach
Berechnungen von GELD.de und BÖRSENNEWS.de insgesamt saftige 323 Mrd.
Euro mehr an Zinsen an Geldgeber bezahlen, als bislang. Sage und 
schreibe 62%(!) müsste Deutschland von den 323 Mrd. Euro Mehrzinsen 
durch ein gemeinsames europäisches Schuldpapier berappen – also 
letztlich der deutsche Steuerzahler (Tabelle Anhang). Das entspricht 
umgerechnet auf zehn Jahre rund 200 Mrd. Euro. Das kleine Land 
Luxemburg, dessen Staatschef Jean-Claude Juncker gerne Deutschland 
beim Eurobond in die Pflicht nehmen würde, müsste gerade einmal 600 
Mio. Euro in 10 Jahren mehr an Zinsen für Schuldpapiere, die es 
verkauft, bezahlen oder im Schnitt 60 Mio. Euro pro Jahr (Anteil von 
0,2 %). Frankreich wäre mit rund einem Drittel dessen dabei, was 
Deutschland stemmen müsste – nämlich mit 64 Mrd. Euro in zehn Jahren 
oder rund 6 Mrd. Euro in einem Jahr.
   Kein Wunder also, dass in Frankreich sich derzeit besonders 
Politiker im sozialistischen Lager finden, die über die Einführung 
eines Eurobonds „nachdenken“. Denn sie träfe die Bürde eines alle 
Euro-Länder gleichmachenden Eurobonds um zweidrittel weniger als 
Deutschland. Weitere Eurobonds-Zahlmeister wären künftig auch die 
Niederlande. Sie müssten 24 Mrd. Euro mehr für die Verzinsung 
gemeinschaftlich verkaufter Staatsanleihen in zehn Jahren bezahlen. 
Ebenso wäre Österreich mit 13 Mrd. Euro dabei.
Die Gewinnerländer beim Eurobond:
   Die Gewinnerländer bei der Abschaffung von nationalen 
Schuldpapieren, also nationalen Staatsanleihen, wären Malta, Zypern, 
Slowakei, Slowenien, Irland, Portugal, Spanien, Griechenland und 
Italien. Auf sie kämen unter Annahme der dortigen bisherigen 
Anleihe-Emissionen innerhalb von zehn Jahren 361 Mrd. Euro weniger an
Zinsen zu. Statt des bisherigen durchschnittlichen Bonds-Zinssatzes 
(gewichtet) von 6,1%, wären nur noch 3,65% fällig. Das klingt 
prozentual ebenfalls nicht nach viel, ist es aber hochgerechnet. Der 
größte Gewinner von Eurobonds wäre Italien mit einer geringeren 
Zinslast innerhalb von zehn Jahren von 170 Mrd. Euro, gefolgt von 
Griechenland (84 Mrd. Euro weniger Zinszahlungen für Schuldpapiere in
zehn Jahren), Spanien (55 Mrd. Euro), Portugal (37 Mrd.), Irland (11 
Mrd.), Slowenien (1,5 Mrd.), die Slowakei (1,1 Mrd.), Zypern (rund 1 
Mrd.) und Malta (16 Mio.).
   Fazit der Studie von GELD.de und BÖRSENNEWS.de: Es ist an 
Demagogie nicht mehr zu überbieten, wenn Finanzjongleur George Soros 
so tut, als würde der Eurobonds die Probleme der Eurozone lösen und 
als würde Deutschland mit seiner Weigerung zu Eurobonds, hier 
schuldhaft einer Konsolidierung von Euro-Krisenländern im Wege 
stehen. Auch die Forderung nach einem Euroaustritt von Deutschland 
ist entsprechend unakzeptabel. Die Berechnung der angenommenen 
Mehrkosten und Ersparnisse beim Eurobond wird in der Fußnote der 
Tabelle im Anhang erläutert.
   Warum gibt es bei der Eurobonds-Kosten-Berechnung eine Differenz 
zwischen Mehrbelastungen durch die einen Länder und die 
Zinsentlastungen für die anderen Länder und keinen 
Nullsummenausgleich? Das erklären Sebastian Hahn, Chefredakteur von 
BÖRSENNEWS.de, und Oliver Haugk, Finanzexperte: 
   „Wir möchten diese Frage anhand eines einfachen Beispiels 
erklären. Hierfür nehmen wir als Beispiel-Grundlage zwei Länder mit 
fiktiven mathematischen Beispielzahlen: 
   – Deutschland würde 2014 einen Kredit in Höhe von 100 Mrd. Euro 
aufnehmen und dafür bei einem Eurobond-Zinssatz von 3,65% letztlich 
2,15 Prozentpunkte Zinsen mehr als bisher bezahlen, das heißt 
zusätzlich 2,15 Mrd. Euro. 
   – Gleichzeitig nimmt Spanien aber 500 Mrd. Euro zusätzlichen 
Kredit auf und spart 2,05 Prozentpunkte Zinsen durch den für Spanien 
günstigeren Eurobond-Zinssatz. Das ergibt eine Zinsersparnis von 
10,25 Mrd. Euro. 
   – Hier würde es – wie in der Tabelle dargestellt – mehr 
Ersparnisse geben als Mehrkosten. 
   – Das Ergebnis Ersparnis = Mehrkosten würde genau dann und nur 
dann entstehen, wenn alle Euro-Länder ihre gesamten Schulden in Form 
von Eurobonds begeben und einen exakt gleichen Verschuldungsgrad in 
Bezug auf ihre Leistungsfähigkeit aufweisen würden. Anderenfalls 
unterstützen die geringer verschuldeten Länder praktisch 
unentgeltlich die höher verschuldeten Länder der Euro-Zone, da diese 
mit ihrem Vermögen auch stets für die Krisenländer mit haften.“
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