Die Pharmaindustrie in der Türkei boomt – trotzdem wollen alle nach Deutschland (FOTO)

Die Pharmaindustrie in der Türkei boomt – trotzdem wollen alle nach Deutschland (FOTO)
 

Die pharmazeutische Industrie ist mit ihrem Produktionsvolumen und
ihrer Handelskapazität einer der kritischsten aber auch hoch
angesehensten Wirtschaftszweige überhaupt, da dieser Sektor nicht nur
für das menschliche und das tierische Leben und die Gesundheit steht.
Das Volumen des weltweiten Pharmamarktes belief sich im Jahr 2017 auf
rund 1,1 Billionen Dollar. Mehr als die Hälfte davon entfielen auf
die größten fünf nationalen Märkte: USA ist mit einem Anteil von 49%
der Branchenführer, gefolgt von China, Japan, Deutschland und
Frankreich. Die Türkei liegt mit einem Verkaufsvolumen von 6,31 Mrd.
Dollar auf Platz 16 ( Platz 6 in Europa ) und kann zufrieden auf das
Jahr 2016 zurückblicken.

Auf der CPhI Istanbul, die von 08.03. – 10.03 2017 stattfand,
wurde der für das Jahr 2017 erstellte Turkey Pharmaceutical Industry
Report bekanntgegeben.

Laut der Bekanntmachung gab es am türkischen Arzneimittelmarkt im
Gegensatz zum Jahr 2015 ein erfreuliches Wachstum von 17%, verkauft
wurden 2 Milliarden Arzneimittel. Die erste Stelle belegten
Analgetika, gefolgt von Antibiotika und Antidiabetika. Bereits im 1.
Halbjahr 2015 gab es schon in der türkischen Arzneimittelproduktion
einen enormen Zuwachs von 30%. Es wird prognostiziert, dass die
Wachstumsraten in den nächsten fünf Jahren weiterhin im zweistelligen
Prozentbereich liegen werden, so dass die Türkei (80 Mio. Einwohner)
im Jahr 2020 den 14. Platz in der globalen Pharmaindustrie belegen
wird. Begründet wird dies durch die älter werdende Bevölkerung, den
vereinfachten Zugang zu Arzneimittel und die positive Entwicklung in
der Gesundheitspolitik.

Noch besteht in der Türkei eine große Importabhängigkeit, weshalb
die Regierung die heimische Produktion stärker fördern will. Einige
große lokale Arzneimittelhersteller erhielten vom
Wirtschaftsministerium Förderungszertifikate für die Produktion von
inländischen Präparaten. Sie sollen die hohen Importe reduzieren und
gleichzeitig den Export ankurbeln. Ein großes Problem stellt jedoch
die langfristige Niedrigpreispolitik der Regierung dar. Der Staat,
der derzeit mit der höchsten Inflationsrate seit 14 Jahren kämpft,
ist der Hauptabnehmer und tätigt seinen Einkauf mit der Türkischen
Lira. Die Pharmaindustrie wiederum importiert ca. 70% der Rohstoffe
aus dem Ausland und begleicht ihre Kosten mit der Währung Euro oder
Dollar. Dies hat zur Folge, dass einige Firmen sich aus dem Sektor
zurückgezogen haben, weil sie keine Gewinne mehr erzielen konnten.
Die Sorge um die Existenzbewahrung und die Tatsache, dass Deutschland
zu den wichtigsten Absatzmärkten gehört, erweckten bei den türkischen
Pharmaunternehmen den Gedanken, über die Option einer Niederlassung
in Deutschland nachzudenken. Im deutschen Arzneimittelmarkt herrscht
jedoch ein anderes System wie international und insbesondere in
Europa üblich. Die Einlassung der Arzneimittel-Rabattverträge in das
Sozialgesetzbuch erstmals im Jahr 2003 und deren übliche Praxis seit
2007 erschwert den kleinen und/oder neuen Arzneimittelherstellern
einen Platz im Markt zu sichern. Mit Stand Januar 2018 stehen 77%
aller generischen Wirkstoffe und 5% aller patentgeschützten
Wirkstoffe in Rabattvertragsvereinbarungen mit der GKV. Durch den
Arzneimittelrabattvertrag zwischen den einzelnen pharmazeutischen
Anbietern und den derzeit 122 gesetzlichen Krankenversicherungen
(GKV), der im Regelfall für zwei Jahre gilt, wird der Apotheker
gesetzlich dazu verpflichtet, ausschließlich jenes Arzneimittel
abzugeben, für welches ein Rabattvertrag zwischen der Krankenkasse
des Patienten und einem Hersteller besteht. Alle anderen
pharmazeutischen Anbieter dürfen in dieser Zeit die Patienten dieser
Krankenkasse, von Ausnahmen abgesehen, nicht versorgen, es sei denn,
der verschreibende Arzt hat den Austausch auf dem Rezept kenntlich
gemacht.

Um die steigende Nachfrage nach den Möglichkeiten für einen
Markteintritt türkischer Pharmaunternehmen in Deutschland zu decken
und den komplexen Themenbereich des Market Access gezielt zu managen,
hat das inhabergeführte Dienstleistungsunternehmen PSE – Pharma
Solutions Europe, eine eigene Projektzuständigkeit geschaffen. Das
Projektteam der PSE hat sich auf die Gestaltung und Begleitung der
neuen Markteintritte aus der Türkei spezialisiert. Die Experten
verfügen über ein fundiertes Fachwissen im europäischen Vergaberecht
und beherrschen diese notwendige Spezialdisziplin des
Tendermanagements. Auch auf die Kundennähe legt das PSE-Team einen
großen Wert. So werden z.B. türkische Kunden von einem der
türkisch-stämmigen Projektmitarbeiter betreut um die Kommunikation
und das interkulturelle Verständnis sicher zu gestalten. Die PSE
wurde 2007 gegründet und begleitet heute mit seinem 9-köpfigen
Spezialistenteam seine inländische und ausländische Kunden aus der
pharmazeutischen Industrie professionell durch europaweite
Arzneimittelausschreibungen der GKV und deren
Arzneimittelrabattverträge. Auch in Angelegenheiten der
arzneimittelzulassungsrechtlichen Fragenstellungen (Regulatory
Affairs), Markt- und Wettbewerbsanalysen, der Preisbildung oder der
Frage nach Patentausläufen und Schutzzertifikaten oder
Unterlagenschutz bietet die PSE Unterstützung oder Full Service an.

Pressekontakt:
Y. Is
info@pse-team.de
Tel: +497033 694 8870
www.pse-team.de

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