Mathematik, Deutsch, Englisch, Französisch oder Latein sind
Pflichtfächer für die bundesweit rund 350.000 Schüler, die sich
gerade auf ihr Zentralabitur vorbereiten. Neben den Prüfungen stehen
die Abiturienten gleichzeitig vor der Herausforderung, sich mit ihrer
Zukunft zu beschäftigen: Ausbildung oder Studium? Welche Richtung?
Wie sind die Perspektiven? Welcher Job ist wirklich zukunftssicher?
Schließlich lassen der technologische Fortschritt und die
Digitalisierung immer neue Berufe und Branchen entstehen, andere
passen sich an oder verschwinden.
Ein Beruf, der zukunftsfest ist und Technisches wie Soziales
vereint, ist der Beruf des Hörakustikers. Die Zahl der Schwerhörigen
wächst, allein durch die Alterspyramide. Und auch die Sensibilität
für den großen Wert guten Hörens wird immer höher.
Angehende Hörakustiker sollten eine ausgeprägte soziale Kompetenz
mitbringen, denn ihre Aufgabe ist es, hörbeeinträchtigten Menschen
dabei zu helfen, die Welt der Töne zu verstehen und sie wieder aktiv
daran teilhaben zu lassen. Handwerkliches Geschick, ein Interesse an
technischen Innovationen sowie an medizinischen und physikalischen
Themen sind außerdem in diesem Handwerksberuf gefragt. „Der Beruf des
Hörakustikers ist außerordentlich vielseitig und zukunftssicher, es
herrscht Vollbeschäftigung mit langfristigen Perspektiven“, sagt
Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker
(biha) und selbst Hörakustiker-Meisterin. „Hörakustiker sind die
Schnittstelle zwischen dem Menschen und der Hörsystem-Technik, die
sich in den letzten Jahren rasant weiterentwickelt hat.“ Abitur ist
keine Voraussetzung, mittlerweile aber hat es jeder zweite
Hörakustik-Auszubildende. Zudem ist die Ausbildung eine beliebte
Alternative zu medizinischen Studiengängen.
Die duale Ausbildung in der Hörakustik ist international Vorbild.
Sie wird von den Auszubildenden abwechselnd im Ausbildungsbetrieb vor
Ort und an der Akademie für Hörakustik (afh) und der
Landesberufsschule für Hörakustikerinnen und Hörakustiker (LBS) in
Lübeck absolviert. Nach drei Jahren steht die Gesellenprüfung an. Die
jungen Hörakustiker haben häufig schon zu diesem Zeitpunkt einen
festen Arbeitsvertrag in der Tasche. Oft werden sie von ihren
Ausbildungsbetrieben übernommen.
Es besteht für die Gesellen und Gesellinnen die Möglichkeit, sich
durch Zusatzausbildungen – zum Pädakustiker, Audiotherapeuten,
Implant-Spezialisten oder für die Tinnitus-Therapie –
weiterzuqualifizieren. Zudem können sie die Meisterprüfung machen,
einen eigenen Betrieb eröffnen und selbst Ausbilder werden oder sich
für den Bachelorstudiengang „Hörakustik“ oder darauf folgend in den
Masterstudiengang „Hörakustik“ in Lübeck einschreiben. Die Hörakustik
ist keine Einbahnstraße. Im Gegenteil: Sie eröffnet allen
Schulabgängern alle Chancen.
Video: Warum Hörakustiker? Maximilian Schwab ist
Hörakustik-Meister aus Heilbronn und biha-Delegierter. Sein
Unternehmen bildet selbst Jahr für Jahr junge Menschen zum
Hörakustiker aus.
http://www.biha.de/pages/filme/warum-hoerakustiker.php (Länge: 2:15
min)
Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer
indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt
zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit 6.400
Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das
Hörakustiker-Handwerk ca. 3,5 Millionen Menschen in Deutschland mit
qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen. Die Bundesinnung
der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker
in Deutschland.
Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für
die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und
Nachstellungen der Hörsystemfunktionen zuständig. Daneben organisiert
er – wenn der gesetzliche Anspruch besteht – die Kostenübernahme
durch die gesetzlichen Krankenversicherungen und steht für Wartung
und Reparaturen der Hörsysteme bis zu einem gewissen Grad zur
Verfügung.
Darüber hinaus berät er zu Gehörschutz und speziellem technischem
Zubehör. Der Hörakustiker verfügt über theoretisches Wissen aus der
Akustik, Audiologie, Psychologie und Hörsystemtechnik und über
praktische Fertigkeiten zur Audiometrie.
Pressekontakt:
Dr. Juliane Schwoch (biha),
schwoch@biha.de
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