
Die Immobilienbranche befindet sich an einem Wendepunkt: Digitale
Innovationen werden zunehmend als essentiell angesehen, um die
Treffsicherheit von Investitionsentscheidungen und die Möglichkeiten
für weiteres Wachstum zu erhöhen. Das ergab eine umfangreiche
Untersuchung der internationalen Wirtschaftskanzlei DWF. Die Kanzlei
hatte weltweit 375 Unternehmen der Immobilienbranche befragt, die
sich auf Fonds, Investments und Asset Management spezialisiert haben.
Der aktuell veröffentlichte Report kommt zu dem Schluss: Die Branche
erlebt momentan den Übergang von der reinen Datenerhebung zur
komplexeren und präziseren Analyse durch die Einführung neuer
Technologien.
Untersucht wurde der Immobilienmarkt in Deutschland,
Großbritannien, den USA, Australien und China. Befragt wurden dazu
die Entscheider über entsprechende Investitionen in Unternehmen mit
einem Jahresumsatz von mindestens 50 Millionen Pfund bis zu mehr als
einer Milliarde Pfund. Knapp die Hälfte der Befragten gab an,
Technologie führe zu besseren Entscheidungen und höherer Rendite. Ihr
Fokus liegt dabei insbesondere auf dem Einsatz künstlicher
Intelligenz, maschinellem Lernen, Virtual Reality und dem Internet
der Dinge.
Als Folge dieser Einschätzung ist zu erwarten, so ergab die
DWF-Studie, dass im Laufe des kommenden Jahres größere IT-Budgets für
die Einführung neuer Technologien bereitgestellt werden. Demzufolge
liegt die Anzahl der Unternehmen, die im Jahr 2020 zwischen 31 und 35
Prozent ihres IT-Budgets für innovative Technologien ausgeben wollen,
um sechs Prozentpunkte höher als noch 2019.
Älteren Untersuchungen zufolge galt die Immobilienbranche bislang
als eher zögerlich beim Einsatz digitaler Innovationen. Der
DWF-Report zeichnet nunmehr ein sehr differenziertes Bild der
Branche: So sind insbesondere Künstliche Intelligenz und Maschinelles
Lernen als Wachstumstreiber anzusehen, die nach Big Data nunmehr den
Weg zur nächsten Entwicklungsstufe der Branche ebnen. Eine Ansicht,
die heute bereits von 45 Prozent der befragten Asset Managern geteilt
wird. Insbesondere Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als einer
Milliarde Pfund sehen hierin einen wichtigen Wachstumsmotor. Sogar
mehr als die Hälfte der untersuchten Unternehmen betrachtet die
Aufgabe, mit der technologischen Entwicklung Schritt zu halten, als
größte Herausforderung für die Realisierung von Wachstum.
Gleichzeitig förderte die Studie auch Unsicherheiten auf Seiten
der Befragten zutage. Genannt wurden dabei vor allem
Datenschutzgesetzgebung und zunehmende regulatorische Eingriffe.
Beide sind nach Ansicht der Asset Manager geeignet, weitere
Innovationen auszubremsen. Kritisch betrachtet wird außerdem das
Thema Cyber-Sicherheit. Auch hier zeichnet der DWF-Report das Bild
einer verunsicherten Branche, die zwar innovative Technologien
grundsätzlich bejaht, bei deren Umsetzung jedoch zögert.
Nach Ansicht von DWF-Partner Axel von Goldbeck ist das „durchaus
verständlich“. Der Experte für neue technologiebasierte
Immobilien-Geschäftsmodelle hebt insbesondere das Studienergebnis
hervor, wonach „die Vertreter der Vorstandsebene ein viel größeres
Interesse an digitaler Evolution zeigten als ihre Kollegen aus der
Rechtsabteilung“. Er betont, dass sich technologischer Umbruch nur
bewerkstelligen lasse, wenn alle Beteiligten an einem Strang zögen.
Voraussetzung dafür sei stets, dass man als Rechtsberater nicht nur
die Gesetze kenne, sondern auch Markt und Technik verstehe. Dies sei
die beste Basis für eine wirkliche Zeitenwende im Immobiliensektor.
Das Fazit der DWF-Studie: „Es bleibt noch einiges zu tun.“
Den gesamten Report hat DWF unter www.dwf.law veröffentlicht.
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Marcel Rodriguez
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