„Ein Tropfen auf den heißen Stein kann der Anfang eines Regens sein“ / bpa-Präsident begrüßt Sofortprogramm Pflege

Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbands privater
Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), bewertet das Sofortprogramm
Pflege grundsätzlich als wichtigen Schritt in die richtige Richtung:
„Natürlich treten jetzt Kritiker auf den Plan, die monieren, dass
13.000 zusätzliche Stellen in der Pflege nicht ausreichend sind. Aber
ein Tropfen auf den heißen Stein kann bekanntermaßen der Anfang eines
Regens sein“, so Meurer, der jedoch zum wiederholten Mal die Frage
aufwirft, woher die Pflegekräfte kommen sollen. Die Altenpflege ist
der Mangelberuf Nummer 1. Freie Stellen sind 171 Tage unbesetzt; 67
Prozent länger als im Schnitt aller Berufe. 24.000 Stellen in
Altenpflegeeinrichtungen sind offiziell vakant, der echte Bedarf ist
aber mindestens doppelt so hoch.

In diesem Zusammenhang verweist der bpa-Präsident darauf, dass
dringend mehr unternommen werden müsse, um ausländische Pflegekräfte
anzuwerben. „Fußballballvereine investieren viel Geld in junge
Talente aus dem Ausland, und das erscheint zumindest Kickerfans
völlig normal und legitim“, so Meurer angesichts der nahenden
Fußball-WM. „Entsprechend sollten wir aber auch Geld in die Hand
nehmen, damit unser Land für Altenpflegerinnen und -pfleger attraktiv
genug wird, um hier zu arbeiten und zu leben.“

Außerdem dürften sich Programme zur Reduzierung des
Personalmangels nicht ausschließlich auf die Pflegeheime
konzentrieren. Dieser herrsche auch in der Tages- sowie in der
Kurzzeitpflege und belaste die Sicherstellung der ambulanten
Versorgung. „Viele ambulante Dienste waren bereits gezwungen,
Anfragen von Pflegebedürftigen wegen nicht vorhandenen Personals
absagen. Auch in diesem Sektor muss alles unternommen werden, damit
die Pflege bedürftiger Menschen flächendeckend gewährleistet werden
kann“, so der bpa-Präsident abschließend.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 10.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte
Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in
Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären
Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in
privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa
tragen die Verantwortung für rund 305.000 Arbeitsplätze und circa
23.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch
www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei
etwa 24,2 Milliarden Euro.

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Für Rückfragen: Herbert Mauel, Bernd Tews, Geschäftsführer, Tel.:
030/30 87 88 60

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