Integritätsrichtlinien, auch Rules of Conduct bzw. Codes of Conduct, Verhaltensrichtlinien oder Leitlinien genannt, sind von der Unternehmensleitung genehmigte Dokumente, die das gewünschte Verhalten von Mitarbeitern einer Organisation beschreiben. Sie sind ein Bestandteil der internen Compliance, weil sie die Erwartungshaltung der Geschäftsleitung an die Mitarbeiter beschreiben.
Rules of Conduct dienen unter anderem zur Vorbeugung gegen Wirtschaftskriminalität, aber auch zur Einhaltung von Standards, wie dem Verbot von Kinderarbeit, von Benachteiligungen oder zur Produktsicherheit.
Verstöße gegen diese Richtlinien können Sanktionen für die Mitarbeiter zur Folge haben, bis hin zu Kündigungen oder darüber hinaus gehenden juristischen Maßnahmen, zum Beispiel im Zuge von dolosen Handlungen. Organisationen mit einer derart kodifizierten Wertorientierung fällt es daher auch leichter, sich von den Mitarbeitern zu trennen, die diese vereinbarten Werte nicht leben wollen oder können.
Dabei ist die sorgfältige Entwicklung von Rules of Conduct ebenso wichtig wie ihr Inhalt. Denn bisweilen wird von den Unternehmen übersehen, dass eine Anlehnung an bestehende Richtlinien anderer Unternehmen zwar eine günstige Herstellung bedeutet, eine tatsächliche Wirksamkeit aber zumeist verhindert.
Wirksame Rules of Conduct werden in der betrieblichen Praxis aus folgenden Gründen umgesetzt:
• Sie berücksichtigen die Belange und Wünsche der Geschäftsleitung und der Mitarbeiter; nur von oben diktierte Verhaltensmaßregeln funktionieren nicht
• Sie sensibilisieren die Mitarbeiter für die Inhalte und helfen dabei, dass sie Eingang in das gemeinschaftliche Wertesystem im Unternehmen finden
• Sie machen die beteiligten Mitarbeiter zu Multiplikatoren für die Verhaltensrichtlinie, die das gemeinschaftlich Erarbeitete in das gesamte Unternehmen hineintragen
„Copy and Paste funktioniert bei Rules of Conduct nicht“, so Elmar Schwager, Geschäftsleiter von The AuditFactory, dem Spezialistennetzwerk für Corporate Governance und Risikomanagement. „Finden sich die Mitarbeiter nicht in den Inhalten wieder oder die Geschäftsleitung gibt Verfahrensanweisungen vor, die in der Praxis nicht funktionieren können, weil sie unrealistisch sind, so ist die zwangsläufige Folge, dass die Richtlinie nicht gelebt wird.“ Wie Organisationen das vermeiden und wirksame Richtlinien entwickeln können, kann einem Projektbericht von The AuditFactory entnommen werden.
Weitere Informationen unter:
http://www.auditfactory.de/unternehmen/projektberichte/beratungsprojekte/erstellung-eines-codes-of-conduct.html