
Seit Anfang Juni ist es so weit: In der Eifel wird erstmals legal Cannabis angebaut und zukünftig an Mitglieder abgegeben. Die Abgabe erfolgt im Rahmen des neuen Cannabisgesetzes, das im April 2024 in Kraft trat.
Der Cannabis Social Club Eifelgreen, einer der ersten lizenzierten Clubs in Nordrhein-Westfalen, hat mit dem Anbau begonnen und verzeichnet bereits großen Andrang – ein deutliches Zeichen dafür, wie groß das Interesse an einem legalen, transparenten Zugang in der Region ist.
Damit der Club nachhaltig wachsen kann, können derzeit nicht alle Interessierten aufgenommen werden – eine Warteliste ist eingerichtet.
Verantwortungsvoller Start mit Perspektive
Eifelgreen wurde 2023 als Verein gegründet und zählt aktuell rund 130 Mitglieder. Ziel ist es, durch gemeinschaftlichen Anbau Zugang zu qualitativ kontrolliertem Cannabis zu schaffen – fernab des Schwarzmarkts.
Es geht um einen verantwortungsvollen Umgang mit der Substanz. Die Abgabe erfolgt ausschließlich an registrierte Mitglieder ab 21 Jahren. Jede Charge wird von einem unabhängigen Speziallabor geprüft, der gesamte Prozess unterliegt der strengen Aufsicht der zuständigen Behörden. Ein offizieller Suchtpräventionsbeauftragter steht allen Mitgliedern unterstützend zur Seite – sei es bei Fragen zum Konsum oder bei individuellem Beratungsbedarf.
Gewächshaus als Alleinstellungsmerkmal
Eifelgreen ist nach aktuellem Kenntnisstand der einzige Club in NRW, der im Gewächshaus anbaut – im Gegensatz zu vielen anderen, die auf ressourcenintensive Indooranlagen setzen.
„Unser Ziel ist es, möglichst naturnahes Cannabis und Haschisch zu produzieren – mit Fokus auf kontrollierter Qualität und Sortenvielfalt“, so Lukas Fernau, der Vorstandsvorsitzende. „Dabei legen wir besonderen Wert auf sogenannte Terpene – also den Geschmack, der beim Konsum entsteht und das besondere Erlebnis ausmacht.“
Eifelgreen legt besonderen Wert auf Sortenvielfalt mit unterschiedlichen Wirkprofilen. Die Auswahl orientiert sich an Rückmeldungen der Mitglieder und wird regelmäßig angepasst. Neue Sorten mit besonderem genetischen Profil sollen das Angebot zukünftig bereichern.
Vielfältige Community aus ganz NRW
Eifelgreen versteht sich nicht nur als Abgabestelle, sondern als lebendige, inklusive Gemeinschaft. Die Mitglieder kommen aus der gesamten Region – von Roetgen, Schleiden und Monschau bis nach Düren, Köln, Aachen und sogar Dortmund. Die Community ist vielfältig: von gelegentlichen Konsument:innen bis zu Kenner:innen mit tiefem Fachwissen – vergleichbar mit Sommeliers, den fachlich versierten Weinkennern.
Bei regelmäßigen Clubtreffen wie dem beliebten „Grill & Chill“ steht der Austausch über Wirkung, Sortenvielfalt und verantwortungsvollen Konsum im Mittelpunkt.
Blick in die Zukunft
Eifelgreen plant, langfristig weiter zu wachsen und angepasst daran Arbeitsplätze in der Region zu schaffen. Eine Begehung mit der Polizei ist in Vorbereitung – um das Sicherheitskonzept weiterzuentwickeln und transparente Einblicke in die Abläufe des CSC zu ermöglichen.
Zum Hintergrund: Was ist ein Cannabis Social Club?
Cannabis Social Clubs (CSC) sind gemeinnützige Vereine, in denen Mitglieder gemeinschaftlich Cannabis anbauen und unter Aufsicht erhalten dürfen – ausschließlich zum Eigenbedarf und innerhalb gesetzlicher Vorgaben.