Ein Abgeordneter in Europa kostet knapp ein Viertel mehr als ein Bundestagsabgeordneter in Deutschland, verbringt allerdings auch deutlich mehr Zeit an seinem Arbeitsplatz. Das sind zwei der Hauptergebnisse einer internen vergleichenden Studie der EU-Finanzverwaltung im Auftrag des Europäischen Parlaments, die dem Nachrichtenmagazin „Focus“ vorliegt. Unter Herausrechnung von Sonderfaktoren wie der unterschiedlichen Arbeitsweise der beiden Parlamente weist sie jährliche Gesamtkosten von 1,2 Millionen Euro pro Europa-Abgeordnetem aus, im Vergleich mit 972.000 Euro pro deutschem Parlamentarier. Hauptursachen für den Unterschied sind die deutlich höheren Reisekosten der Abgeordneten aus allen Teilen Europas. Hohe Aufwendungen hat das Europa-Parlament auch für Übersetzungs- und Dolmetscherkosten. Wegen der 23 EU-Sprachen gibt es allein dafür 415 Millionen Euro pro Jahr aus. Zusätzliche Kosten von fast 150 Millionen Euro pro Jahr fallen auf der europäischen Bühne an, weil das Parlament mit 736 Volksvertretern der EU drei Standorte hat: Straßburg, Brüssel und Luxemburg. An ihren Sitzungsorten in Brüssel und Straßburg sind die Europa-Parlamentarier laut Studie 154 Tage im Jahr präsent. Die deutschen Abgeordneten haben nur an 100 Tagen Sitzungen in Berlin.
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