Falsches Spiel mit Gewinnmitteilungen / Notarkammern warnen vor Anrufen von Fantasienotaren

Betrüger versuchen derzeit in Deutschland und
Österreich mit bisher unbekannter Dreistigkeit Bürger dazu zu
bewegen, Gelder ins Ausland zu transferieren. Sie locken mit
gewonnenen Autos, die es zu überführen gelte. Dabei geben sie sich
als Notare aus und spiegeln damit Seriosität vor. Ein Anruf bei der
örtlichen Notarkammer sowie eine Internetrecherche bei der Deutschen
Notarauskunft schaffen Klarheit, ob hier Betrüger am Werk sind.

Die Freude von Heidemarie Beyer (Name geändert) währte nicht
lange. Die ihr zugesandte Gewinnbenachrichtigung der
„Gewinner-Ermittlungs-Zentrale“ hatte sie für Werbung gehalten und in
den Papierkorb geworfen. Zwei Wochen später meldete sich eine
angebliche Notarin Dr. Post bei ihr am Telefon und erinnerte Frau
Beyer daran, was zuvor schon „beglaubigt von der Notarkammer“ in dem
Schreiben stand: Sie habe ein Auto – einen Audi A 5 – gewonnen.
Dieser stehe in der Türkei für sie zur Überführung bereit. Sie müsse
lediglich einen Betrag von EUR 683,- zahlen, um die Kosten für die
Transportversicherung während der Überführung abzudecken. Die Notarin
werde sich sodann um den Transport aus der Türkei persönlich kümmern.

Frau Beyer überwies den Betrag per Western Union an einen Herrn in
die Türkei, der ihr von der angeblichen Notarin am Telefon als
Empfänger mitgeteilt worden war. Ein Auto erhielt Frau Beyer nicht.
Vielmehr rief die freundliche Dame eine Woche später erneut an und
forderte dreist eine weitere Überweisung. Es habe sich nämlich
herausgestellt, dass Frau Beyer ein noch größeres Auto gewonnen habe.
Dementsprechend sei ein höherer Betrag für die Vollkaskoversicherung
erforderlich. Erst jetzt schöpfte Frau Beyer Verdacht. Ein Anruf bei
ihrem örtlichen Notar, der die Notarkammer einschaltete, zeigte, dass
es eine Notarin Dr. Post überhaupt nicht gab und Frau Beyer Betrügern
aufgesessen war. Der Anruf bewahrte Frau Beyer vor einer zweiten
Überweisung. Die EUR 683,- waren indes verloren.

„Die Schreiben der Gewinner-Ermittlungs-Zentrale Istanbul haben
die Notarkammern diesen Sommer immer wieder beschäftigt. Die
Betrügereien gehen derzeit in immer neuen Varianten weiter. LKA und
Staatsanwaltschaft wurden informiert“, berichtet Dr. Steffen Breßler
von der Notarkammer Koblenz. Die Betrüger versuchen schamlos mit dem
Amtscharakter des Notarberufs Seriosität vorzuspiegeln. Dabei
existieren die genannten Notare überhaupt nicht. Die Betrüger
schrecken in ihrer Dreistigkeit vor nichts zurück. Sie haben
mittlerweile sogar eine täuschend echte Internetseite unter
http://www.kanzlei-tempelhof.de/ erstellt, auf der Fantasienotare mit
gestohlenen Fotos verzeichnet sind. Auf diese Internetseite werden an
der Echtheit der Gewinnbenachrichtigung zweifelnde Bürger gern
verwiesen. „Die Betrüger grasen ganze Landstriche in Deutschland
systematisch nach Opfern ab. Neuerdings häufen sich auch Fälle in
Österreich“, so Breßler weiter.

Verunsicherte Bürger sollten sich eine schriftliche
Gewinnbestätigung geben lassen. Über einen Anruf bei der örtlichen
Notarkammer oder eine Recherche im Internet bei der Deutschen
Notarauskunft unter www.deutsche-notarauskunft.de kann dann überprüft
werden, ob der angebliche Notar tatsächlich existiert. Unter der aus
diesen sicheren Quellen erfragten Telefonnummer sollte der Notar
angerufen und die Angelegenheit aufgeklärt werden. „Sobald für die
Auszahlung oder die Auslieferung eines Gewinns Kosten angefordert
werden, muss man hellhörig werden. In keinem Fall sollte dem Drängen
nachgegeben und Geld ins Ausland überwiesen werden.“, warnt Breßler.

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