Familienpolitik: Auf die Wahlfreiheit kommt es an

„Ziel und Leitgedanke einer zukunftsgerichteten
Familienpolitik muss die Förderung von Wahlfreiheit sein: Familien
sollen so leben können, wie sie selbst leben wollen.“ Das betont der
Bundesvorsitzende des Kolpingwerkes Deutschland, Thomas Dörflinger,
anlässlich der Vorstellung des Abschlussberichtes der
Gesamtevaluation ehe- und familienbezogener Leistungen durch die
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig am 27. August in Berlin.

Aufgabe der Politik sei es, Menschen bei ihrer
eigenverantwortlichen Lebensgestaltung zu unterstützen. Dazu solle
die Familienpolitik Handlungsmöglichkeiten und Gestaltungsspielräume
eröffnen – und sich nicht von den Anforderungen der Wirtschaft das
Leitbild diktieren lassen. Daher könne auch die Erwerbstätigenquote
kein Gradmesser für den Erfolg familienpolitischer Leistungen sein.

„Entscheidungen über die persönliche Lebensführung bleiben den
Menschen selbst überlassen. Moderne Familienpolitik darf deshalb
nicht auf ein bestimmtes Familienmodell oder eine bestimmte
Rollenverteilung in der Partnerschaft zugeschnitten sein“, betont
Dörflinger. „Im Mittelpunkt stehen die Wünsche von Eltern und die
Bedürfnisse von Kindern nach Zeit mit ihren Eltern. Das muss
Leitlinie für eine soziale und zukunftsorientierte Familien- und
Gesellschaftspolitik sein.“

Die Ehe sei und bleibe ein Erfolgsmodell. Dörflinger:
„Verheiratete leben länger in größerer Verlässlichkeit und
Sicherheit. Ihre ökonomische Basis ist stabiler als in anderen
Lebensformen. Sie bildet für das Aufwachsen von Kindern einen
verlässlichen Rahmen. Ehepartner sorgen vielfach für ihre Eltern
sowie wechselseitig füreinander. Die Ehe ist deshalb die soziale
Grundfeste unserer Gesellschaft.“ Mit Recht räume der Fiskus der Ehe
als Wirtschaftsgemeinschaft über das Splitting
Gestaltungsmöglichkeiten ein, über die unverheiratet Zusammenlebende
so nicht verfügen. In einer durch den demografischen Wandel alternden
Gesellschaft mit schwindenden Bindungen und zunehmender Vereinzelung
sei die Familie die robuste Institution, die Halt verspreche – nicht
der Staat oder die Gesellschaft allein. Deshalb müsse die
Verantwortungsgemeinschaft Ehe und Familie – in der Menschen
dauerhaft füreinander da sind und sich dazu bekennen – gestärkt
werden. „Diese Verbindlichkeit anzuerkennen, fordert nicht zuletzt
das Grundgesetz. Sie zu fördern und zu stärken, ist eine Kernaufgabe
der Familienpolitik.“, so der Kolping-Bundesvorsitzende.

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