Die beste Strategie im Umgang mit Hasspredigern
wie Terry Jones bestand schon immer darin, sie einfach zu ignorieren.
Erst recht in einem Land wie den USA, in dem sich für jedes noch so
idiotische Anliegen ein paar Dutzend Radikale finden lassen, die sich
vor die Kamera stellen. Im Fall des „Dove World Outreach Centers“ in
Gainesville handelt es sich um genau 50 Mitglieder einer
Fundamentalisten-Gemeinde, die nach dem Insistieren Jones“ auf das
Verbrennen des Koran auf die Hälfte zusammengeschrumpft war. Warum
also jetzt der ganze Wirbel um den christlichen Taliban aus
Gainesville? Weil die US-Medien ihm eine Auftrittsfläche geboten
haben. Niemand wird nun verhindern können, dass Bilder dieses
schändlichen Akts rund um die Welt gehen und die Gemüter aufbringen.
General David Petraeus ahnt, was das für seine Mission in Afghanistan
bedeutet. Deshalb versucht er im Vorfeld, Schadensbegrenzung zu
betreiben. Weiß er doch nur zu gut, was ein brennender Koran in
Florida für das Image der Vereinigten Staaten rund um die Welt
anrichtet. Der Aufschrei über einen Vorfall vor Jahren in Guantánamo,
wo ein Wachmann das heilige Buch entwürdigte, lieferte darauf nur
einen Vorgeschmack.
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