Für einen ökologischen Umbau der Landwirtschaft
demonstrieren Greenpeace-Aktivisten heute vor den
Sondierungsgesprächen zu Landwirtschaft und Verbraucherschutz. In
Sichtweite der Parlamentarischen Gesellschaft, dem Verhandlungsort,
haben sich Kletterer mit einem sechs mal drei Meter großen
aufblasbaren Schwein von einer Fußgängerbrücke abgeseilt. An der
Brücke zwischen dem Paul-Löbe und Marie-Elisabeth-Lüders-Haus fordern
sie auf einem Banner: „Jamaika: Lasst die Sau raus“. Die industrielle
Landwirtschaft verursacht eine Vielzahl massiver Umweltprobleme, vom
dramatischen Artensterben auf dem Land bis hin zum klimaschädlichen
Ausstoß von Treibhausgasen. „Die vergangenen Bundesregierungen haben
Landwirtschaft in Deutschland zu einem Discountlieferanten gemacht,
ohne Rücksicht auf Schäden für Tier und Umwelt“, sagt
Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Dirk Zimmermann. „Eine
Jamaika-Koalition muss den Agrarsektor so reformieren, dass die
Massentierhaltung schrittweise abgebaut und die Umweltzerstörung
gestoppt wird.“
Die Sondierungsgespräche zum Thema Landwirtschaft sind bisher
nicht über eine Sammlung offener Fragen hinaus gekommen. Es fehlt ein
Plan, wie Tiere künftig besser gehalten werden, der Einsatz giftiger
Pestizide reduziert und weniger Gülle eingesetzt werden können. Eine
deutlich nachhaltigere Landwirtschaft wünschen sich nach einer
aktuellen Umfrage im Auftrag von Greenpeace auch Dreiviertel der
Bevölkerung. Sie fordern mehr Tierwohl bei besserem Grundwasserschutz
und Schutz der Artenvielfalt, aber auch bessere Preise für die
Landwirte (die Umfrage: http://gpurl.de/mBNeF).
Verheerende Folgen bisheriger Agrarpolitik
Die Folgen jahrzehntelanger CSU-geführter Agrarpolitik,
ausgerichtet auf billige Preise und Massenproduktion, sind
verheerend: große Mengen Gülle verunreinigen das Grundwasser mit zu
viel Nitrat, der übermäßige Einsatz von Pestiziden verstärkt das
Artensterben, Großställe erzeugen klimaschädliche Treibhausgase. Zur
Reduktion der Treibhausgase hat der Agrarsektor seit über 25 Jahren
rein gar nichts beigetragen. Nach dem Energiesektor und dem Verkehr
ist die Agrarindustrie jedoch der drittgrößte Produzent in
Deutschland. „Auch die Landwirtschaft muss ihren Beitrag dazu
leisten, dass Deutschland seine Klimaziele erreicht“, so Zimmermann.
„Dafür muss die Zahl der gehaltenen Tiere deutlich sinken und die
Überdüngung der Felder gestoppt werden.“
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte vor Ort an Dirk Zimmermann,
Tel. 0160-5814942, oder Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt,
Tel. 0151-14533087. Fotomaterial erhalten Sie unter Tel.
040-30618376. Über Standards und Defizite bei der
Fleischkennzeichnung informiert Greenpeace ausführlich online unter
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