Gröhe: Türkei muss Religionsfreiheit verwirklichen

Berlin, 25. August 2010

054/10

Zum Vorstoß des Leiters der türkischen Religionsbehörde, Ali
Bardakoglu, St. Paul im südtürkischen Tarsus wieder als Kirche zu
nutzen, erklärt der Generalsekretär der CDU Deutschlands, Hermann
Gröhe:

Ich begrüße ausdrücklich den Vorstoß des Leiters der türkischen
Religionsbehörde, Ali Bardakoglu, St. Paul im südtürkischen Tarsus
wieder als Kirche und nicht mehr nur als Museum zu nutzen. Für
Christen in aller Welt wäre es ein wichtiges Signal, wenn gerade in
der Kirche im Geburtsort des Apostel Paulus wieder Gottesdienste
gefeiert werden könnten. Ich hoffe, dass dieser Vorstoß von der
türkischen Regierung baldmöglichst aufgegriffen und umgesetzt wird.

Dies wäre ein bedeutendes Signal für die Verwirklichung der
Religionsfreiheit in der Türkei. Denn trotz der Reformbemühungen der
letzten Jahre gibt es noch viel zu tun. Immer noch haben Christen mit
behördlichen Schikanen zu kämpfen. So muss auch das Priesterseminar
in Halki endlich wieder eröffnet werden, um die Ausbildung von
griechisch-orthodoxen Geistlichen in der Türkei zu ermöglichen. Der
Staat muss zudem überzeugend und wirksam fundamentalistischen
Gewalttätern, die Christen bedrohen, entgegentreten. Darüber hinaus
ist es an der Zeit, endlich Voraussetzungen für einen eigenen
Rechtsstatus für nicht-muslimische Religionsgemeinschaften in der
Türkei zu schaffen und damit einhergehend Fragen der
Eigentumsverhältnisse zahlreicher religiös genutzter Liegenschaften
zu klären.

Die CDU Deutschlands steht an der Seite der Christen in der Türkei
und wird in ihren Bemühungen nicht nachlassen, weltweit dem
Menschenrecht auf Religionsfreiheit Geltung zu verschaffen.

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