Der Bayer-Konzern beschloss vor 20 Jahren in
Bitterfeld zu investieren – Heute laufen jährlich acht bis neun
Milliarden Tabletten vom Band.
Das neue Aspirin kommt aus Sachsen-Anhalt. Zum 20. Geburtstag der
Bayer Bitterfeld GmbH gab es ein Geschenk der besonderen Art.
Advanced Aspirin wird dort seit kurzem produziert. Entwickelt bei
einer anderen Konzerntochter in den USA läuft es nunmehr hierzulande
vom Band. Wirksamer als seine Vorgänger ist es vorerst für den
US-amerikanischen Markt gedacht, soll aber nach den entsprechenden
Zulassungsverfahren auch in Deutschland in die Apotheken kommen,
versicherte Geschäftsführer Dr. Christian Schleicher.
Für die Fertigung des Medikaments, dessen Wirkstoff besonders
schnell frei gesetzt wird, greift das Unternehmen auf eine
topaktuelle Technologie zurück, die Bayer-Wissenschaftler entwickelt
haben. Das so genannte Pro-Release-Verfahren geht auf eine
Trockengranulation zurück. Auch Aspirin Effect gehört inzwischen zum
Portfolio des Bitterfelder Pharmaproduzenten. Das hoch wirksame
Mittel kam bislang aus einem anderen Unternehmen. Um diese
Sortimentserweiterung zu ermöglichen, entstanden in diesem Jahr für
sieben Millionen Euro zwei neue Fertigungslinien. Für Sachsen-Anhalt
einstige Problemregion Bitterfeld hat der Wirkstoff
Acetylsalicylsäure eine heilsame Wirkung erreicht.
Im Süden Sachsen-Anhalt ist Bayer längst zu einer „Hausnummer“
geworden, nachdem vor 20 Jahren in der Konzernzentrale eine
eindrückliche Entscheidung gefallen war. Der Vorstand beschloss
damals am über 100 Jahre alten Chemiestandort zu investieren,
berichtet Dr. Schleicher. Seit dem flossen rund 750 Millionen Euro
nach Bitterfeld. Ursprünglich waren 250 Millionen Euro geplant. Statt
500 arbeiten dort heute in einem Industriepark 800 Frauen und Männer.
Seit 2005 ist er schrittweise entwickelt worden. Bayer trennte sich
von einer Anlage zur Wasseraufbereitung, der Methylcellulosefertigung
und gründete seinen Lackharzbetrieb als Tochter von Bayer
MaterialScience aus. Alle diese Firmen arbeiten nach wie vor
zusammen, nutzen Synergieeffekte auf dem 53 Hektar großen Areal.
Die Bayer Bitterfeld GmbH beherrscht im einst einem der
wichtigsten Chemiestandorte der DDR das Bild. Ein Teil der
Industriebrache des alten Chemiekombinates wurde für die Projekte
regelrecht umgekrempelt. 100.000 Kubikmeter kontaminiertes Erdreich,
das bis in eine Tiefe von sieben Meter reichte, mussten abgefahren
werden. Zusätzlich brachten Güterzüge 900.000 Tonnen Kies hierher,
mit denen ein einwandfreier Bauuntergrund entstand.
Sachsen-Anhalts Wirtschaftsministerin Prof. Birgitta Wolff lobte
das Engagement des Konzerns im Bundesland. Er könne stolz darauf
sein, mit seiner Ansiedlung als Investor, Standort-Entwickler,
Impulsgeber und verantwortungsbewusster Arbeitgeber in herausragender
Weise dazu beigetragen zu haben, sagte sie. „Als sich die Bayer AG
ein Jahr nach der deutschen Wiedervereinigung entschied, in
Bitterfeld ein neues Werk nach modernsten Standards zu bauen, gab das
Unternehmen damit den Anstoß für die Erneuerung der Chemischen
Industrie des Landes. Diese Investition hatte eine so große
Strahlkraft, dass sich auch viele andere Unternehmen bei uns
ansiedelten.“ Das habe dazu beigetragen, dass sich die Region heute
durch das höchste Pro-Kopf-Einkommen in Sachsen-Anhalt auszeichnet.
Nur als verlängerte Werkbank will die Politikerin den Bayer-Betrieb
keineswegs sehen. Innovation heißt für sie nicht, ausschließlich neue
Produkte zu entwickeln. Vielmehr zähle, wie die Spezialisten die
Fertigung optimieren und damit eine hohe Wertschöpfung erreichen.
„Die Menschen der Region sind unser Kapital“, sagt Geschäftsführer
Dr. Christian Schleicher. Sie lebten Chemie. Er lobte die
Unterstützung von Behörden und Landesregierung bei allen
Investitionsvorhaben. Das zähle und mache das breite Engagement erst
möglich.
Seit dem Start der Aspirin-Fertigung in Bitterfeld 1995 hat sich
das Unternehmen inzwischen zum zentralen Standort für die Herstellung
des Schmerzmittels in Europa entwickelt. Aus den 99 Millionen
Tabletten auf der Basis von Acetylsalicylsäure im ersten Jahr sind
2011 fast neun Milliarden geworden. Exporte gehen in 55 Länder der
Erde.
Die Bayer AG ist ein weltweit auf den Gebieten Gesundheit,
Ernährung und hochwertige Materialien tätig. Der Teilkonzern Bayer
HealthCare mit Sitz in Leverkusen erreichte 2010 einen Umsatz von
rund 16,9 Milliarden Euro. In ihm arbeiteten Ende des vergangenen
Jahres in mehr als 100 Ländern 55.700 Mitarbeiter.
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