Hessische Altenpflege: Versorgungslücken trotz Rekordzuwachs an Jobs / bpa fordert weitere Maßnahmen für mehr Fachkräfte

Innerhalb von nur fünf Jahren sind in der hessischen
Altenpflege 8.617 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse
geschaffen worden. Das teilt der Bundesverband privater Anbieter sozialer
Dienste e.V. (bpa) auf Basis aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA)
mit. Auch dieser deutliche Zuwachs könne aber die Versorgungslücken in der
Pflege nicht schließen, warnt der hessische bpa-Landesvorsitzende Ralf Geisel.
„Mit dieser Entwicklung hat die Altenpflege in Hessen von 2014 bis 2019 einen
Jobzuwachs von mehr als 25 Prozent hingelegt, während die Gesamtmenge der
Stellen in allen Wirtschaftsbereichen in diesem Zeitraum nur um 11,5 Prozent
gewachsen ist“, erklärt Geisel. „Diese Zahlen dürften jedem klarmachen: Die
Pflege ist attraktiv, sonst würden sich nicht so viele Menschen für die Arbeit
in diesem Bereich entscheiden“, so Geisel. „Gleichzeitig nehmen Unternehmen und
Träger ihre Verantwortung gegenüber der Gesellschaft wahr und schaffen tausende
neue Jobs. Von dieser Marktentwicklung in der Pflege profitieren alle.“

Die Versorgungslücken in der Pflege ließen sich damit allein aber nicht
schließen, so Geisel. Denn gleichzeitig steige die Zahl der Pflegebedürftigen
durch die Alterung in der Gesellschaft stark an. Deshalb seien weitere Maßnahmen
wie eine einfachere Zuwanderung internationaler Pflegefachkräfte sowie eine
Neuverteilung von Aufgaben in der Pflege vonnöten.

Dazu müsse genau bewertet werden, welche Tätigkeiten welche Qualifikationen
erforderten, so der bpa-Landesvorsitzende. „In der ambulanten Pflege ist ein
flexiblerer Personalmix, der den jeweiligen Bedürfnissen der Pflegebedürftigen
folgt, bereits für einzelne Leistungen vertraglich geregelt. Diesen Grundsatz
ohne starre Quote gilt es weiterzuentwickeln und konzeptionell schnell auch auf
die stationäre Pflege zu übertragen“, so Geisel.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) bildet mit mehr
als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über 1.200 in Hessen) die
größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in
Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der
Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind
im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die
Investitionen in die pflegerische Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden
Euro.

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Für Rückfragen: Manfred Mauer, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle,
Tel.: 0611/341 07 90, www.bpa.de

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