Hunderte Senioren im Saarland finden keinen Pflegedienst / Repräsentative Umfrage des bpa zeigt massive Versorgungslücken in der ambulanten Pflege

Hunderte Pflegebedürftige im Saarland können
aufgrund des Fachkräftemangels derzeit nicht durch professionelle
Dienste versorgt werden. Das zeigt eine repräsentative Umfrage der
saarländischen Landesgruppe des Bundesverbandes privater Anbieter
sozialer Dienste e.V. (bpa), an der sich knapp 60 Prozent der im
Verband organisierten Pflegedienste beteiligt haben.

„Die Mitglieder haben innerhalb zweier Monate von fast 500
Anfragen berichtet, die sie ablehnen mussten, weil die benötigten
Fachkräfte fehlen. Hochgerechnet auf alle Pflegedienste im Land,
dürften rund 2.000 Pflegebedürftigen und deren Familien nicht ohne
Weiteres einen Pflegedienst finden“, rechnet der saarländische
bpa-Landesvorsitzende Helmut Mersdorf vor.

Schon vor Monaten hatte der bpa in einer Landtagsanhörung davor
gewarnt, dass der Mangel an Fachkräften die Versorgung von Patienten
und Pflegebedürftigen gefährde. „Pflegebedürftige und ihre Familien
haben inzwischen keinerlei Wahlfreiheit mehr und müssen froh sein,
wenn sie überhaupt professionelle Unterstützung bekommen“, so
Mersdorf. Zwar steige die Zahl der Pflegenden und auch der
Auszubildenden deutlich an, dies löse die heutigen Probleme aber
nicht.

Der bpa-Landesvorsitzende fordert die Politik deshalb auf, die
Verteilung der Aufgaben in der ambulanten Pflege neu zu regeln, damit
sich Pflegefachkräfte und Pflegekräfte die Versorgung von
Pflegebedürftigen flexibler aufteilen können. „Angesichts
alarmierender Zahlen abgelehnter Pflegeanfragen müssen wir alles
daran setzen, Pflegebedürftigen und ihren Familien wieder sicher und
flächendeckend Unterstützung und Entlastung anbieten zu können.“

Dazu müsse die Politik aber auch bereit sein, neue Wege zu
beschreiten: „Nicht für jede Tätigkeit sind examinierte
Pflegefachkräfte erforderlich“, so Mersdorf.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 10.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon fast
150 im Saarland) die größte Interessenvertretung privater Anbieter
sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
305.000 Arbeitsplätze und circa 23.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 24,2 Milliarden Euro.

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Angela Eicher, bpa-Landesbeauftragte, Tel.: 0681/948
88 40, www.bpa.de

Original-Content von: bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V., übermittelt durch news aktuell