Die IKK classic hat das Jahr 2016 mit einem Plus 
von rund 24,5 Millionen Euro abgeschlossen und damit ein günstigeres 
Finanzergebnis erzielt als das IKK-System insgesamt (- 33 Millionen 
Euro). Das teilt die Kasse bei ihrer heutigen Verwaltungsratssitzung 
in Berlin mit.
   Für die Krankenhausbehandlung ihrer Versicherten wandte 
Deutschlands größte Innungskrankenkasse rund 3,3 Milliarden Euro auf,
das sind pro Kopf 4,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Ausgaben für 
die ambulante ärztliche Behandlung stiegen je Versicherten um 4 
Prozent auf insgesamt rund 1,6 Milliarden Euro, für Arzneimittel um 
4,7 Prozent auf rund 1,7 Milliarden Euro. Einen Ausgabensprung von 
9,3 Prozent verzeichnete die Kasse bei Heil- und Hilfsmitteln, die 
insgesamt mit rund 628 Millionen Euro zu Buche schlugen. Dagegen 
blieb die Entwicklung beim Krankengeld (640 Millionen Euro) mit einem
Pro-Kopf-Anstieg um 2,6 Prozent moderat.
   Insgesamt wuchsen die Leistungsausgaben bei der IKK classic im 
vergangenen Jahr um 5 Prozent auf rund 9,5 Milliarden Euro. Die 
Netto-Verwaltungskosten stiegen mit 1,7 Prozent geringer als beim 
Durchschnitt aller Krankenkassen (+ 4,5 Prozent).
Kritik am intransparenten Finanzausgleich
   Kritisch bewertete der Verwaltungsrat den gegenwärtigen 
Finanzausgleich in der GKV. Der Blick auf die aktuellen 
Finanzergebnisse der einzelnen Kassenarten zeigt nach den Worten des 
Verwaltungsratsvorsitzenden Matthias Triemer eine krasse 
Bedarfsüberdeckung zu Gunsten einer einzelnen Kassenart. Dies 
dokumentiere einmal mehr den akuten Reformbedarf beim 
Morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA), den die 
Politik nunmehr energisch in Angriff nehmen müsse.
   „Überkomplexe Ausgleichssysteme wie der Morbi-RSA sind 
wettbewerbsfeindlich. Sie begünstigen die Untugend, wirtschaftlichen 
Erfolg nicht durch kundengerechtes Handeln, sondern durch Lobbyismus 
anzustreben“, erklärt Frank Hippler, Vorstand der IKK classic.
   Je intransparenter der Verteilmechanismus, desto anfälliger sei er
zudem für Manipulationen, wie sie jüngst etliche Kassen eingestanden 
hätten.
   „Als Konsequenz dieser Geständnisse muss der Ausgleich endlich 
vereinfacht und mit einer soliden Datenbasis versehen werden“, so 
Hippler.
   Insbesondere Volkskrankheiten, die alle der Prävention bestens 
zugänglich seien, dürften im künftigen Ausgleich keine Rolle mehr 
spielen.
   „Wenn – wie jetzt – alle Kostenfolgen mangelnder Vorsorge 
ausgeglichen werden, schwindet jeder Anreiz, in Prävention zu 
investieren“, erklärt Hippler. „Aktuell werden Krankenkassen, die 
erfolgreich Prävention betreiben, vom Morbi-RSA durch finanzielle 
Nachteile abgestraft.“
Vier Forderungen an die Politik
   Die IKK classic stellt daher an die Politik vier Forderungen für 
die anstehende Reform des Morbi-RSA:
   – Eine Ausweitung des ohnehin schon intransparenten RSA-Systems 
     auf noch mehr (oder gar alle) Krankheiten darf es nicht geben.
   – Der Morbi-RSA muss vielmehr vereinfacht und der Ausgleich der 
     Kosten (statt wie bisher auf achtzig) nur noch auf wenige teure 
     Krankheiten beschränkt werden.
   – Volkskrankheiten, gegen die Prävention hilft, dürfen bei dieser 
     Krankheitsauswahl keine Berücksichtigung mehr finden.
   – Für ambulante ärztliche Diagnosen müssen Kodier-Richtlinien 
     eingeführt werden, wie sie schon im stationären Sektor bestehen.
     Nur so sind Manipulationen bei den Krankheits-Kodierungen 
     auszuschließen, auf denen die Geldzuweisungen an die 
     Krankenkassen basieren.
   „Diese Maßnahmen werden dazu beitragen, den künftigen Morbi-RSA 
manipulationssicher, zielgenauer und präventionsfreundlicher zu 
gestalten und damit wesentlichen Mängeln des gegenwärtigen Systems 
abhelfen“, erklärt Ulrich Hannemann, Verwaltungsratsvorsitzender der 
IKK classic.
   Die IKK classic ist mit rund 3,3 Millionen Versicherten das 
führende Unternehmen der handwerklichen Krankenversicherung und die 
Nummer 6 der Krankenkassen in Deutschland. Die Kasse hat rund 7.000 
Beschäftigte an über 200 Standorten im Bundesgebiet. Ihr 
Haushaltsvolumen beträgt mehr als 10 Milliarden Euro.
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