Innovative Technik und gelebter Dialog fördern Teilhabe / Auf der Europäischen Fachmesse REHAB 2025 erleben Fachleute und Menschen mit Behinderungen, was möglich ist

 

Wie können digitale Assistenzsysteme, moderne Rollstühle oder smarte Therapiegeräte den Alltag von Menschen mit Behinderung verbessern? Antworten darauf gibt die REHAB Karlsruhe, eine der weltweit bedeutendsten Fachmessen für Rehabilitation, Therapie, Pflege und Inklusion. Vom 22. bis 24. Mai 2025 öffnet die Messe bereits zum 23. Mal ihre Tore und präsentiert Fachbesuchenden und Menschen mit Behinderungen auf 30.000 barrierefreien Quadratmetern hunderte Innovationen – praxisnah, zum Anfassen und Ausprobieren. Auch Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, besucht die Messe als Schirmherr. Zu den prominenten Gästen zählen unter anderem Schauspieler Samuel Koch, Olympiasiegerin Kristina Vogel, Paralympics-Sieger Heinrich Popow und David Behre.

Knapp 400 Ausstellende aus 16 Ländern zeigen neue Produkte und Lösungen – von alltagstauglichen Rollstühlen über intelligente Exoskelette und Kommunikationshilfen bis hin zu digitalen Hilfsmitteln für Pflege und Therapie. Zwei neue Programmschwerpunkte setzen Akzente in der Versorgung: „Mobil mit Prothese“ und „Schlaganfall“ – Letzteres wird u. a. von der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe mitgestaltet.

„Die Teilnahme an der REHAB ermöglicht es uns einerseits, die neuesten Entwicklungen und Technologien im Bereich der Rehabilitation im Blick zu behalten, sowie andererseits unsere Arbeit und Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen und neurologischen Erkrankungen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren“, betont Dr. Thomas Urbach, Mitglied im Bundesvorstand des BDH Bundesverband Rehabilitation e. V..

Technik, die begeistert: Fortschritt für mehr Selbstbestimmung

Innovative Kommunikationshilfen für Sprachstörungen und neue digitale assistive Lösungen wie sprachgesteuerte Mixed-Reality-Browser oder Kopf- und Augensteuerungssysteme zeigen, wie digitale Assistenz neue Wege zur Teilhabe eröffnen.

Ob GPS-fähige Einlegesohle mit Sturzsensor, myoelektrische Exoskelette für gelähmte Hände oder treppensteigende Elektrorollstühle – Besucherinnen und Besucher können moderne Hilfsmittel live erleben. Intelligente Pflegeassistenzsysteme oder „Roboter 4 Care“ zeigen, wie Technik Pflegekräfte entlasten kann.

Auch im Bereich Mobilität setzt die REHAB Impulse: mit faltbaren E-Rollstühlen, kompakten Zuggeräten, brandneuen Handbikes, cleverem Zubehör wie bspw. einer Rollstuhlanhängerkupplung und sensorbasierten Treppensteighilfen.

Elf Themen-Marktplätze und inklusives Mitmachprogramm

Zur besseren Orientierung ist die Messe in elf thematische Marktplätze gegliedert – von „Barrierefreies Bauen und Wohnen“ über „Therapie und Praxis“ bis „Freizeit & Reisen“. Ein großer Testparcours lädt zum aktiven Erleben ein, Autoumrüster bieten zudem Probefahrten mit behindertengerechten Fahrzeugen an. Zwei Behindertensportverbände und weitere Akteure im inklusiven Sport gestalten ein vielseitiges Programm der Inklusiven Sportstätte mit – hier werden bis zu 18 Mitmachaktionen angeboten.

„Die REHAB ist inzwischen der Treff für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung schlechthin“, sagt Jutta Pagel-Steidel, Geschäftsführerin des Landesverbands für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung Baden-Württemberg e. V.. „Man kann sich unverbindlich über neueste Hilfsmittel informieren, sie ausprobieren, am vielfältigen Rahmenprogramm teilnehmen und vor allem Gleichgesinnte treffen und sich vernetzen.“

Selbsthilfe sichtbar machen – Austausch ermöglichen

Auch zahlreiche Selbsthilfeorganisationen präsentieren sich in Karlsruhe. Peter Reichert, Pressesprecher des Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter e. V., unterstreicht: „Solche Veranstaltungen bieten uns eine einzigartige Plattform, um das Bewusstsein für die Bedürfnisse und Rechte von Menschen mit Körperbehinderungen zu schärfen. Der persönliche Austausch vor Ort ist für viele eine große Bereicherung.“

Prominente Gäste, starke Impulse

Im Rahmen der MOBITIPP Trends & Talks spricht Kristina Vogel über mentale Stärke und Training mit dem HandsOn-Cycle von HP Velotechnik. Cartoonist Phil Hubbe kommentiert das Thema Behinderung mit Humor und bietet eine Signierstunde. Samuel Koch nimmt das Publikum mit auf eine emotionale Reise durch sein Buch „Schwerelos“ und sich im Anschluss Zeit für Austausch und Autogramme.

Ein Highlight des Forenprogramms sind zudem die neuen Inklusionsfit-Talks mit TV-Moderator Sven Voss, der mit Expertinnen und Experten über erfolgreiche Inklusionsstrategien diskutiert. Bundesliga-Schiedsrichter Christof Günsch berichtet über sportliche Inklusion und Alltagserfahrungen.

Gesellschaft im Wandel – REHAB greift Zukunftsthemen auf

Die Messe reflektiert zentrale Herausforderungen der Gesellschaft: Laut Statistischem Bundesamt (https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2024/07/PD24_281_227.html) lebten Ende 2023 7,9 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung in Deutschland – Tendenz steigend. Durch eine Krankheit wurden knapp 91 Prozent der schweren Behinderungen verursacht, 58 Prozent der Menschen mit Schwerbehinderung hatten eine körperliche Behinderung: davon waren bei 11 Prozent Arme und/oder Beine in ihrer Funktion eingeschränkt, bei weiteren 10 Prozent Wirbelsäule und Rumpf. Die Zahl der Pflegebedürftigen (https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Pflege/_inhalt.html) lag bei 5,7 Millionen. Bis 2055 wird mit einem Anstieg auf 7,5 Millionen gerechnet.

Auch die Versorgung mit Hilfsmitteln gewinnt an Bedeutung: Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155708/umfrage/gkv-ausgaben-fuer-hilfsmittel-seit-2004/) 2023 stiegen nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes (https://www.gkv-spitzenverband.de/gkv_spitzenverband/presse/pressemitteilungen_und_statements/pressemitteilung_1874944.jsp) auf 11,2 Milliarden Euro bei über 32 Millionen Versorgungen – ein klarer Indikator für den wachsenden Bedarf.

In Deutschland sind rund 270.000 Menschen jährlich von einem Schlaganfall betroffen, knapp 200.000 davon sind erstmalige Schlaganfälle. Nach Angaben der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe (https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/presse/factsheets-fuer-journalisten/) ist der Schlaganfall der häufigste Grund für erworbene Behinderungen im Erwachsenenalter. Rund 60 Prozent der überlebenden Patienten bleiben ein Jahr nach dem Schlaganfall auf Hilfsmittel, Therapie und/oder Pflege angewiesen.

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