
– Kostenquote des aktiven Depotanteils der fünfzehn größten
europäischen Aktienfonds liegt bei durchschnittlich 8,3 Prozent.
– 60 Prozent der Fonds erzielen weniger Rendite als der
Vergleichsindex.
– Kaum Aktivität: Über 80 Prozent der Fondsentwicklung durch die
Entwicklung des Aktienmarktes bestimmt; Leistung des
Fondsmanagers kaum nachweisbar.
Viele der vermeintlich aktiv gemanagten Aktienfonds orientieren
sich in Wirklichkeit stark am Vergleichsindex und bilden einfach nur
die Marktentwicklung ab. Im Vergleich dazu sind die Kosten des aktiv
gemanagten Portfolioanteils für den Anleger zu hoch. So liegt die
Kostenquote des aktiven Anteils (Active Expense Ratio) für die
fünfzehn größten Aktienfonds mit europäischem Anlagehorizont bei
durchschnittlich 8,3 Prozent. Die Spanne reicht von 3,1 Prozent bis
zu 18,2 Prozent (siehe Tabelle). Zu diesem Ergebnis kommt eine
aktuelle Untersuchung der quirin bank AG. „Für Anleger ist der
kleine, wirklich aktive Anteil der Fonds unglaublich teuer. Hinzu
kommt, dass sich diese Investition nur selten lohnt. Nur wenige Fonds
erzielen signifikante Überrenditen zur Benchmark, und wenn dann nur
zufällig und nicht systematisch“, so Professor Dr. Stefan May, Leiter
Asset Management der Berliner Privatbank.
(siehe Grafik)
Dies belegen auch die Kennzahlen der fünfzehn betrachteten Fonds:
neun von ihnen weisen in den vergangenen fünf Jahren annualisierte,
durchschnittliche Renditen aus, die unter der Wertentwicklung des
Stoxx 600 Europe liegen. Die Wertentwicklung des größten Fonds, des
Fidelity European Growth (Active Expense Ratio 5,8 Prozent), liegt
0,6 Prozent unter dieser Benchmark. Der Blackrock European Fund
(Active Expense Ratio 4,9 Prozent) hat die Rendite des
Vergleichsindex gar um 3,6 Prozent verfehlt. Die Fonds mit der in der
Vergleichsgruppe höchsten und zweithöchsten Kostenquote des aktiven
Depotanteils, der Candriam Quant Equities Europe (Active Expense
Ratio 18,2 Prozent) und der Franklin Mutual European (Active Expense
Ratio 15,6 Prozent), weisen auf den Zeitraum eines Jahres bezogen ein
Renditeminus von 0,3 bzw. 0,4 Prozent gegenüber der Benchmark auf.
Die beiden Fonds mit der höchsten Überrendite in der
Vergleichsgruppe, der JP Morgan Europe Strategic Dividend und der
Blackrock European Focus Fund (jeweils annualisierte Überrendite 1,6
Prozent) belasten die Anleger mit beachtlichen Kostenquoten des
aktiven Portfolios von 14 bzw. 8 Prozent. „Überrenditen sind – wenn
sie denn überhaupt zu verzeichnen sind – in der Regel zu teuer
erkauft“, betont May. Die Leistung des Fondsmanagers ist aus Sicht
des Kapitalmarktexperten kaum nachweisbar.
Viele aktive Fonds sind stark marktabhängig
Im Durchschnitt weisen die betrachteten Fonds über die vergangenen
fünf Jahre hinweg ein durchschnittliches sogenanntes Bestimmtheitsmaß
von 81,5 Prozent in Relation zum STOXX 600 Europe auf und
erwirtschaften damit überwiegend Marktrenditen statt marktunabhängige
Zusatzrenditen. Die Spanne reicht von 71 Prozent bis 92 Prozent. Das
Bestimmtheitsmaß R² gibt den Anteil der Fondsbewegung an, der durch
die Bewegung des Aktienmarkts erklärbar ist. Je höher das
Bestimmtheitsmaß eines aktiven Fonds, desto mehr kann seine
Entwicklung durch die Entwicklung der jeweiligen Benchmark, also
durch die allgemeine Marktbewegung erklärt werden. Beim Fidelity
European Growth beispielsweise ist die Wertentwicklung zu 84 Prozent
durch die Wertentwicklung der Benchmark bestimmt. Beim Candriam Quant
Equities Europe sind es sogar 92 Prozent. „Insgesamt kann man sagen,
dass alle fünfzehn größten Fonds mit europäischem Anlagehorizont –
bei graduellen Unterschieden – hochgradig marktabhängig sind. Die
aktive Managementleistung in diesen Fonds ist insgesamt sehr gering“,
betont May. Damit bestätigt die Analyse der quirin bank die jüngst
von der europäischen Wertpapieraufsicht Esma vorgelegte Untersuchung
zu 2600 europäischen Aktienfonds in den Jahren 2012 bis 2014. Das
Ergebnis: Viele als „aktiv“ etikettierte Aktienfonds sind dies in
Wahrheit nicht, es sind reine Index-Umarmer.
Über die quirin bank:
Als erste Honorarberaterbank Deutschlands betreibt die quirin bank
AG Bank- und Finanzgeschäfte in zwei Geschäftsfeldern: Anlagegeschäft
für Privatkunden (Honorarberatung) sowie Beratung bei
Finanzierungsmaßnahmen auf Eigenkapitalbasis für mittelständische
Unternehmen (Unternehmerbank). Das Finanzinstitut ist 1998 gegründet
worden, hat seinen Hauptsitz in Berlin und betreut gegenwärtig Kunden
mit einem Anlagevolumen von rund 2,7 Milliarden Euro. In der
Honorarberatung bietet die quirin bank Anlegern ein neues
Betreuungskonzept, das auf kompletter Kostentransparenz und
Rückvergütung aller offenen und versteckten Provisionen beruht.
Pressekontakt:
Kathrin Kleinjung
Leiterin Unternehmenskommunikation
quirin bank AG
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