– Sinkendes Vertrauen: Die Hälfte der Millennials vermisst
gesellschaftliche Verantwortung bei Unternehmen
– Hohe Jobwechselbereitschaft: Nur 37 % der Studienteilnehmer wollen
länger als zwei Jahre beim selben Unternehmen bleiben
– Fehlende Unterstützung: Nur 37 % der Befragten fühlen sich durch
Arbeitgeber ausreichend auf Industrie 4.0 vorbereitet
Der Deloitte Millennial Survey 2018 zeigt eine durchwachsene bis
wolkige Stimmung bei jungen Talenten: Die Generation der Millennials,
also der zwischen 1980 und 1995 Geborenen, sowie die nachfolgende,
sogenannte Generation Z sehen mit einiger Skepsis in die Zukunft.
Nicht nur das Vertrauen in Politik und gesellschaftliche Kräfte ist
gering, sondern auch dasjenige in Unternehmen und ihre Lenker, von
denen die Millennials deutlich mehr erwarten als das reine
Profitstreben. Im Jahr 2018 präsentieren sich die Vertreter beider
Generationen so pessimistisch wie zuletzt vor über vier Jahren. Das
gilt auch und gerade mit Blick auf die digitale Transformation und
Industrie 4.0: Hier sehen sich die Befragten die maßgeblichen
Organisationen aus Wirtschaft und Gesellschaft und auch sich selbst
schlecht gerüstet. In punkto Umwelt, soziale Verantwortung,
Diversität und Inklusion stellen die Studienteilnehmer den
Unternehmensführungen zudem ein wenig schmeichelhaftes Zeugnis aus.
Das hat Konsequenzen: Wie der Deloitte Millennial Survey 2018 mit
über 400 deutschen Vertretern der Generationen Y und Z zeigt, ist die
Loyalität und damit die geplante Verweildauer bei einem Unternehmen
sichtbar gesunken. Wer die Talente halten will, sollte vor allem auf
Engagement und Flexibilität setzen.
„Die Unternehmen sind nicht gut aufgestellt – weder im Hinblick
auf die technischen, noch auf die sozialen Herausforderungen der
kommenden Jahre. Gegenwärtig herrscht ein starkes Sentiment gegenüber
„der Wirtschaft“, auf die viele Millennials offensichtlich größere
Hoffnungen gesetzt hatte als sie letztendlich halten kann oder will“,
kommentiert Nicolai Andersen, Leiter Innovation bei Deloitte.
Optimismus schwindet
Gerade einmal 22 Prozent der Studienteilnehmer aus Deutschland
erwarten eine allgemeine soziale und politische Verbesserung: Das
sind ganze zehn Prozentpunkte weniger als weltweit. Dabei
beschäftigen die Menschen vor allem Terrorismus, der Klimawandel,
kriegerische Auseinandersetzungen, massive Flüchtlingsbewegungen
sowie eine generelle politische Instabilität. Wie auch international,
so haben sich die Arbeitnehmer in Deutschland in den letzten Jahren
vielfach enttäuscht von der Politik abgewandt und stattdessen die
Unternehmen zu Hoffnungsträgern des Fortschritts erkoren – eine
Hoffnung, die offenbar in großen Teilen enttäuscht worden ist.
Unternehmen erfüllen gesellschaftlichen Auftrag nicht
Auch international spiegelt sich diese Skepsis: Drei Viertel
bemängeln, dass sich die Unternehmen nur auf ihren eigenen Vorteil
konzentrieren, „nur“ 47 bzw. 48 Prozent sehen ein gesellschaftliches
Engagement sowie ethisch motiviertes Handeln, während fast zwei
Drittel das einzige faktische Unternehmensziel im Geldverdienen
ausmachen. Auch die Einschätzung des idealen Soll-Zustands im
Abgleich mit der Realität im eigenen Unternehmen differiert um
jeweils zehn bis zwanzig Prozentpunkte.
Umwelt & Jobs ganz oben auf der Liste
In Deutschland erwarten um die 40 Prozent der Befragten von ihren
Arbeitgebern ein verstärktes Umweltengagement, neue Jobs sowie eine
Verbesserung der allgemeinen Situation der Belegschaft. Immer noch
ein Drittel oder mehr wünscht sich mehr Anstrengungen der Wirtschaft
in der Bildung sowie die Entwicklung neuer Produkte und Services mit
weit reichender Wirkung. Erfüllt sieht diese Erwartungen aber nur
gerade ein Viertel – in punkto Umwelt sind es sogar nur 16 Prozent,
während Erwartung und Wirklichkeit im Hinblick auf neue Produkte noch
am nächsten beieinanderliegen (36/30%).
Industrie 4.0: auch Soft Skills müssen gefördert werden
Die vierte industrielle Revolution erfordert von allen Beteiligten
eine hohe Veränderungsbereitschaft und dezidierte Vorbereitungen.
Dabei fühlen sich bei den internationalen Teilnehmern nur 36 Prozent
der Millennials und 29 Prozent der Gen Z-Vertreter gut vorbereitet.
Bemerkenswert: Je besser die allgemeine Qualifikation, desto größer
die Skepsis. Deutschland steht geringfügig besser da: Hier fühlen
sich immerhin 37 Prozent gut von ihren Unternehmen für die kommenden
Veränderungen präpariert. Kritik wird dabei insbesondere bei der
Förderung der so genannten „Soft Skills“ durch das Management laut.
Gig-Ökonomie in Deutschland weniger attraktiv als international
Die Bindungskräfte schwächeln: Fast zwei Drittel der
internationalen Teilnehmer wollen ihr Unternehmen binnen zweier Jahre
verlassen, nur 12 Prozent wollen länger bleiben. Die Loyalität hat
damit spürbar abgenommen. Anders in Deutschland: Hier wollen 32
Prozent gehen, 37 Prozent wollen bleiben. Maßgebliche Kriterien sind
neben der Entlohnung eine positive Unternehmenskultur (64%) – und
Flexibilität (58%). Gerade letztere lässt die so genannte
Gig-Ökonomie für internationale Millennials und Gen Z-Vertreter
attraktiv erscheinen. Auch hier präsentiert sich Deutschland
abweichend: Zeigen sich länderübergreifend 57 Prozent daran
interessiert, sind es in Deutschland nur 38 Prozent.
Diversität: noch Luft nach oben
Diversität wird ein immer wichtigeres Kriterium für eine positive
und motivierende Unternehmenskultur. Doch bleibt es nach Ansicht
vieler internationaler und deutscher Studienteilnehmer nur zu oft
beim Lippenbekenntnis: Nationenübergreifend befürchten das etwa zwei
Drittel und befürworten daher auch staatliche Quoten. In Deutschland
bewertet rund die Hälfte der Befragten ihre Unternehmensführung als
vielfältig und offen – und verspürt nicht zuletzt deshalb auch eine
höhere Loyalität zu der Firma.
„Multikulturell, offen, flexibel und auch sozial engagiert: So
wünscht sich die Mehrheit der Befragten „Ihr“ Unternehmen. Dass die
Beurteilung der Realität noch vor Jahresfrist deutlich günstiger
ausfiel, sollte zu denken geben – gerade in Anbetracht der Tatsache,
dass die Mitarbeiterloyalität immer wichtiger für die Arbeitgeber
wird“, resümiert Andersen.
Die kompletten Studien finden Sie hier zum Download:
http://ots.de/ZFmUuY
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