„Kammergründung darf die wirklichen Baustellen in der Pflege nicht verdecken“ / Politik und Sozialleistungsträger bleiben in der Verantwortung

Zum aktuell bekanntgegebenen Ergebnis der
Befragung von Pflegekräften in Nordrhein-Westfalen zur Einrichtung
einer Interessenvertretung sagt die stellvertretende
Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer
Dienste e.V. (bpa) Anne Egidy: „Die Errichtung einer Pflegekammer in
Nordrhein-Westfalen darf die wirklichen Baustellen in der Pflege
nicht verdecken. Die Kammer, finanziert durch die Pflegekräfte, kann
keines der drängenden Probleme, unter denen Pflegende in ihrem Alltag
leiden, lindern oder gar lösen. Beim Kampf um die Sicherstellung der
Versorgung, gegen den Fachkräftemangel und die daraus resultierende
Arbeitsverdichtung liegt die Verantwortung bei den
Sozialleistungsträgern und der Politik.“

Die Politiker dürften sich deshalb nicht mit dem Verweis auf die
Kammergründung aus der Verantwortung ziehen. Sonst geriete sie zum
Nachteil der Pflegenden. Die Kammer selbst müsse darauf achten, nicht
die Fehler aus anderen Bundesländern zu wiederholen. „In
Niedersachsen gibt es momentan einen Sturm der Entrüstung; 40.000
Unterstützer fordern eine Petition mit dem Ziel der Abschaffung der
Pflegekammer. Sie wollen offensichtlich keine Pflegekammer, die ihr
Geld kostet, und auch kein neues Bürokratiemonster“, so Egidy.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 10.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon fast
1.700 in Nordrhein-Westfalen) die größte Interessenvertretung
privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland.
Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der
Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater
Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen
die Verantwortung für rund 305.000 Arbeitsplätze und circa 23.000
Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch
www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei
etwa 24,2 Milliarden Euro.

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Norbert Grote, Leiter der bpa-Landesgeschäftsstelle,
Tel.: 0211/311 39 30, www.bpa.de

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