– Stimmung im Mittelstand trübt sich im April etwas ein
– Großunternehmen rutschen tiefer in negativen Bereich
– International ausgerichtete Industrie mit größten Sorgen
– Zeichen stehen weiter auf Abschwung – aber nicht auf Rezession
Die Stimmung im deutschen Mittelstand ist derzeit wechselhaft wie
das Frühlingswetter: Nach dem Anstieg im Vormonat hat sich das
Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen wieder etwas auf
nun 7,7 Saldenpunkte eingetrübt (-0,5 Zähler). Hinter dem moderaten
Rückgang steht allein die weniger gute Beurteilung der laufenden
Geschäfte (-1,0 Zähler auf 21,8 Saldenpunkte). Die
Geschäftserwartungen der Mittelständler stagnieren dagegen bei -5,2
Saldenpunkten.
In den Großunternehmen ist die Stimmung bereits seit Sommer
vergangenen Jahres erheblich schlechter als im Mittelstand. Diese
Schere zulasten der großen Unternehmen geht im April noch weiter auf:
Mit -2,6 Saldenpunkten (-1,4 Zähler gegenüber dem Vormonat) bewegt
sich ihr Geschäftsklima den dritten Monat in Folge im negativen
Bereich. Beide Klimakomponenten fallen schwächer aus als im März: Die
Geschäftserwartungen sinken um 0,6 Zähler auf pessimistische -10,8
Saldenpunkte, die Lageurteile geben um 2,1 Zähler auf nun 6,4
Saldenpunkte noch stärker nach.
Der Abwärtstrend zeigt sich vor allem in denjenigen
Wirtschaftsbereichen, die im internationalen Wettbewerb stehen.
Besonders trifft es das Verarbeitende Gewerbe, das weiterhin das
Schlusslicht der Stimmungstabelle stellt: Die mittelständische
Industrie verliert 3,4 Zähler auf -4,9 Saldenpunkte, die
Großindustrie 2,9 Zähler auf -12,1 Saldenpunkte. Demgegenüber
verzeichnet der Bau im April in beiden Größenklassen eine steigende
Stimmung (Mittelständler: +0,1 Zähler auf 28,4 Saldenpunkte;
Großunternehmen: +2,6 Zähler auf 27,4 Saldenpunkte) und verteidigt so
unangefochten seine Position als führende Boom-Branche der deutschen
Wirtschaft.
„Die Stimmung in der Wirtschaft ist derzeit wechselhaft – und das
ist kein Wunder. Unwägbarkeiten wie der andauernde Brexit-Prozess
oder die wankelmütige US-Handelspolitik belasten zusammen mit der
Verlangsamung der globalen Wirtschaftsdynamik insbesondere die
Industrie und halten die Erwartungen gedrückt“, sagt Dr. Klaus
Borger, Deutschlandexperte bei KfW Research. „Der Konjunkturausblick
bleibt daher gedämpft, auch wenn das deutsche Wirtschaftswachstum im
ersten Quartal mit voraussichtlich 0,4 % positiv überraschen dürfte.
Alles in allem stehen die Zeichen weiter auf Abschwung, aber, der
noch immer soliden Binnenwirtschaft sei Dank, nicht auf Rezession.“
Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter
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