Supermarktriese Metro setzt ganz auf FKW-freie
Kühlanlagen
Eine klimafreundliche Kühltechnik hält Einzug in europäischen
Supermärkten; das zeigt der neueste „Chilling Facts“-Bericht.
Dieser Bericht wird seit seiner Einführung im Jahr 2008 von der
in London ansässigen Environmental Investigation Agency (EIA)
erstellt und versucht, den Einzelhandel dazu zu bewegen, auf
Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) als Kühlmittel zu verzichten, da diese
Stoffe ganz erheblich zur Erderwärmung beitragen. Sie sind als
Klimakiller Hunderte bis Tausende Male wirksamer als Kohlendioxid
(CO2).
Die FKW-Emissionen aus Kühlanlagen des Einzelhandels in Europa
beliefen sich auf etwa 20 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr – etwa ein
Drittel der jährlichen Treibhausgas-Emissionen Schwedens.
Die führende deutsche Supermarkt-Kette Metro verdient Lob für
ihre Massnahmen zur Verringerung von Leckraten durch die Installation
von Türen an den Kühlanlagen, und für ihre Vorreiterrolle bei der
Einführung FKW-freier Kühlanlagen im Vorgriff auf die Verpflichtung,
bis 2015 komplett ohne FKW auszukommen.
In der Schweiz kommen seit 2010 in allen neuen und sanierten
Filialen der Handelskette Coop nur noch FKW-freie Kühlanlagen zum
Einsatz; momentan verfügt das Unternehmen über 135 FKW-freie
Filialen. 149 Filialen der Migros-Kette arbeiten bereits mit
klimafreundlichen Kältemitteln und man hat sich dort verpflichtet, in
allen neuen Filialen ohne FKW auszukommen.
In diesem Jahr hat sich der „Chilling Facts“-Report erstmalig
auch mit dem europäischen Einzelhandel beschäftigt. Das Timing ist
bedeutsam, da die Europäische Union derzeit ihre Politik zu
fluorierten Treibhausgasen (F-Gase) überprüft und erwägt schrittweise
aus der FKW-Nutzung auszusteigen. Eine solche Entscheidung hätte
weitreichende Folgen für die Kältetechnik im Einzelhandel weltweit.
Chilling Facts IV kommt zu dem Ergebnis, dass der europäische
Einzelhandel auf den Wandel gut vorbereitet ist, da sich viele
Unternehmen bereits heute zu einem schrittweisen Verzicht auf die
FKW-Nutzung verpflichtet haben.
Allerdings zeigte die Umfrage in den einzelnen europäischen
Ländern auch grosse regionale Unterschiede bei den Prioritäten in
Bezug auf eine klimafreundliche Kältetechnik, wobei sich Nordeuropa
als sehr fortschrittlich erwies, während süd- und osteuropäische
Handelsketten bisher recht wenig für einen FKW-Ausstieg getan haben.
Was jetzt gebraucht wird, ist eine Gesetzgebung, die allen
Marktteilnehmern gleiche Chancen einräumt, und bisher zögerliche
Handelsketten dazu zwingt, ihrer Verantwortung für das Klima gerecht
zu werden.
„Es war sehr beeindruckend zu sehen, wie stark sich europäische
Handelsketten für eine klimafreundliche Kältetechnik engagieren“,
sagte die EIA-Umweltaktivistin Fionnuala Walravens. „Der
schweizerische Einzelhandel hat bewiesen, dass FKW-freie Kältetechnik
nicht nur gut für das Klima ist, sondern auch kostengünstig und
energieeffizient sein kann.“
Auf dem europäischen Festland verfügten die 10 führenden von EIA
befragten Einzelhandelsketten über 559 Filialen mit FKW-freier
Kältetechnik.
Der Bericht Chilling Facts IV kann auf
http://www.eia-international.org/chilling-facts-iv eingesehen bzw.
von dort heruntergeladen werden.
Interviews auf Anfrage: Bitte wenden Sie sich an Fionnuala
Walravens unter fionnualawalravens@eia-international.org
[C:Documents and SettingsmcalascibLocal SettingsTempAppDataLoca
lTempfionnualawalravens@eia-international.org ] oder Telefon
+44(0)20-7354-7960.
Environmental Investigation Agency
http://www.eia-international.org/contact
Weitere Informationen unter:
http://