Vier von zehn Banken halten kurzlaufende
Liquiditätskredite an Kommunen, sog. Kassenkredite, selbst bei
negativer Verzinsung für eine attraktive Alternative zur Einlage bei
der Europäischen Zentralbank (EZB). Dort nämlich müssen die
Geldinstitute für die Einlagerung von Liquidität Strafzinsen in Höhe
von derzeit 0,4 Prozent zahlen, was grundsätzlich jede
Anlagemöglichkeit mit vergleichbarer Sicherheit und höherer Rendite
attraktiv macht. Entsprechend wurden mehr als jeder dritten Kommune
bereits Finanzierungen zu Negativzinsen je nach Laufzeit angeboten,
wie das „Kommunal-Barometer 2018“ zeigt. Für diese Studie hat das
Münchner FinTech CommneX zusammen mit der TU Darmstadt rund 140
Experten aus Kommunen, kommunalen Unternehmen und Finanzinstituten
befragt.
Die Entscheidung der EZB im Frühjahr 2018, den Leitzins auf seinem
niedrigen Niveau zu belassen, setzt die Bankenbranche weiterhin unter
Druck. Derzeit horten viele Institute sogar vermehrt Bargeld in ihren
Tresoren, um Strafzahlungen zu vermeiden. „Eine weit bessere Option
wäre für die Banken, den Bereich der kommunalen Finanzierung vor
allem im kurzfristigen Bereich zu erschließen. Kommunen sind
verlässliche Schuldner mit einem kontinuierlichen Kreditbedarf und
als Kreditnehmer insolvenzunfähig, risiko- und eigenkapitalneutral“,
erklärt Friedrich v. Jagow, Geschäftsführer der digitalen
Marktplatz-Plattform CommneX.
Was Banken oder auch andere institutionelle Anleger häufig davon
abhält, den Markt der kommunalen Finanzierung direkt zu bedienen, ist
das anspruchsvolle Umfeld. Kommunen und ihre angegliederten
Unternehmen agieren bei der Kreditaufnahme seit jeher eher
konservativ. Sie müssen strengen Auflagen, aber auch den hohen
Anforderungen des öffentlichen Bewusstseins genügen. Daher ist die
Ansprache dieses Kundenkreises für die Finanzierung oft langwierig
und komplizierter als bei privaten Kreditnehmern. „Verlässlichkeit
ist für Kommunen eines der höchsten Güter in Finanzierungsfragen.
Daher setzen viele Kämmerer auf vertraute Geldinstitute, oft direkt
vor Ort. Eine umfangreiche überregionale Suche nach den besten
Kreditkonditionen ist aufgrund der althergebrachten Marktmechanismen
bislang eher unüblich und nur bei Großprojekten gegeben. Gerade
jedoch die jetzigen Rahmenbedingungen, gesetzt durch die
Niedrigzinspolitik der EZB, könnten die Banken nutzen um diese
Ortsgebundenheit aufzubrechen und Kommunen als dauerhafte Kunden zu
entwickeln. Wer sich bereits jetzt in der kommunalen Welt über
Kassenkredite als verlässlicher Partner etabliert, kann sich ein
vielversprechendes Kundenportfolio auch für andere Produkte aufbauen
und ist vorbereitet, wenn sich die Zinslage wieder normalisiert.
Neben der Gewinnung treuer Kreditnehmer für die Zukunft bietet der
Kassenkredit hier eine sichere, höherverzinste Anlage als die Einlage
bei der EZB“, rät Carl v. Halem, ebenfalls Geschäftsführer bei
CommneX.
Die Nutzung von Online-Plattformen kann interessierten Banken die
Neukundengewinnung im kommunalen Umfeld erheblich erleichtern und
einen direkten Marktzugang schaffen, mit dem man gezielt nach
passenden Kreditnehmern und Kredittickets suchen kann. Sie
ermöglichen Kämmerern, ohne übermäßigen Aufwand überregionale
Angebote zu vergleichen. „Entscheidend ist in der
Online-Kreditvermittlung für Kommunen vor allem die Transparenz. Wenn
Kämmerer die Erfahrung machen, dass Darlehen über digitale
Plattformen ebenso klare, verlässliche Bedingungen wie der gewohnte
Kreditgeber vor Ort garantieren, werden sie auch vermehrt auf solche
Angebote zurückgreifen“, ist Prof. Dr. Dirk Schiereck von der TU
Darmstadt, der das „Kommunal-Barometer 2018“ wissenschaftlich
begleitet hat, überzeugt.
Kommunal-Barometer 2018
Die CommneX-Studie „Kommunal-Barometer 2018“ beruht auf einer
Anfang des Jahres abgeschlossenen Online-Befragung zum Thema
Kommunalfinanzierung. Insgesamt nahmen 137 Kämmerer,
Finanzentscheider kommunaler Unternehmen sowie Kommunal-Experten
privater, öffentlich-rechtlicher und genossenschaftlicher
Finanzinstitute daran teil. Die Studie wurde wissenschaftlich
begleitet von Prof. Dr. Dirk Schiereck, Leiter des Fachbereichs
Unternehmensfinanzierung an der TU Darmstadt.
Die Studie kann bestellt werden unter:
https://www.commnex.de/kommunal-barometer-2018
Über CommneX – www.commnex.de
CommneX ist der digitale Marktplatz für Kommunalkredite und
Finanzierungen kommunaler Unternehmen in Deutschland. Das
FinTech-Unternehmen mit Sitz in München wurde 2016 von den beiden
Geschäftsführern Friedrich v. Jagow und Carl v. Halem gegründet. Seit
dem Frühjahr 2017 führt CommneX auf der digitalen Ausschreibungs- und
Vermittlungsplattform Finanzierungsprojekte von Kommunen, anderen
öffentlich-rechtlichen Körperschaften und kommunalnahen Unternehmen
mit Kreditgebern wie Banken, Versicherungen und institutionelle
Investoren zusammen.
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