In der Diskussion um den Ausstieg aus dem Töten männlicher 
Eintagsküken mahnt die deutsche Geflügelwirtschaft „mehr Ehrlichkeit, mehr 
Realismus, mehr echten Lösungswillen“ aller Beteiligten an und fordert im Sinne 
des Tierschutzes eine gesamteuropäische Regelung. „Wir brauchen in der Debatte 
um den von allen Beteiligten gewollten Ausstieg viel mehr Ehrlichkeit und viel 
weniger populistische Forderungen“, sagt Friedrich-Otto Ripke, Präsident des 
Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG). Zwei zentrale Aspekte 
stellt er klar:
   – „Ein sofortiger Ausstieg ist nicht machbar, weder in Deutschland
     noch sonstwo auf der Welt. Wer den sofortigen Ausstieg fordert, 
     handelt unverantwortlich, unehrlich und verkennt bewusst die 
     Tatsachen.“
   – „Ein rein deutsches Gesetz würde die bloße Verlagerung des 
     Tierschutz-Problems ins Ausland bedeuten. Durch ein solches 
     Gesetz würde nicht ein einziges Küken weniger getötet.“
„Unser Bekenntnis gilt: Wir wollen aus dem Kükentöten aussteigen – und zwar so 
schnell wie möglich“, betont ZDG-Präsident Ripke. Das Problem in der 
öffentlichen Diskussion sei aber, dass beim Bekenntnis „so schnell wie möglich“ 
allzu oft nur das „schnell“ gesehen werde, nicht das „möglich“. Ripke fordert 
eine lösungsorientierte Rückbesinnung auf die wissenschaftlich belegten Fakten 
zur Machbarkeit und weist Vorwürfe, die Geflügelwirtschaft spiele auf Zeit, mit 
Entschiedenheit zurück. „Wir haben dem Ministerium konkrete Lösungsansätze 
unterbreitet, die eine klare Perspektive auf dem Weg zum Ausstieg aus dem 
Kükentöten aufzeigen“, sagt er. Durch eine Kombination verschiedener Ansätze – 
konkret durch die Geschlechtsbestimmung im Ei mittels Hyperspektral- und 
Hormonanalyse, durch die Aufzucht der Bruderhähne und durch die Haltung von 
Zweinutzungshühnern – sei es das ambitionierte, aber machbare Ziel der Branche, 
die Anzahl getöteter Hahnenküken bis 2022 um die Hälfte zu verringern.
„Einen anderen Weg als die Zusammenarbeit mit Wirtschaft und Wissenschaft gibt 
es nicht“; betont Ripke. Ein rein deutsches Gesetz mit einem Verbot des 
Kükentötens in Deutschland hätte nicht zur Folge, dass auch nur ein einziges 
Küken weniger getötet würde – die weiblichen Legehennenküken oder Junghennen 
kämen dann einfach aus dem Ausland, wo deren Brüder weiter getötet würden. 
Ripke: „Ein solches Gesetz würde komplett ins Leere laufen und nur den 
Brüterei-Standort Deutschland abwickeln. Wir brauchen hier eine europaweite 
Regelung.“
Aus Sicht der deutschen Geflügelwirtschaft müssen alle Verantwortungsbereiten 
gemeinsam umsetzbare Lösungen zügig vorantreiben. Dazu gehören die 
Geflügelwirtschaft, die Wissenschaft, der Markt bzw. die Verbraucher mit einer 
nötigen höheren Akzeptanz für „Bruderhahn“-Erzeugnisse – und schließlich und vor
allem auch die Politik. „Realpolitik mit realistischen Umsetzungsplänen ist 
gefragt!“, fordert Ripke. „Die von Bundesministerin Klöckner angekündigte 
Zusammenarbeit mit Frankreich wäre ein guter Schritt und könnte am Ende ganz 
Europa mitnehmen.“
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