Lausitzer Rundschau: Baskische Terrororganisation Eta erklärt Waffenstillstand

Friedensbeteuerungen seitens der baskischen
Terrorgruppe Eta gab es bereits viele, wahren Friedenwillen hingegen
nicht. Auch die jüngste Erklärung der letzten westeuropäischen
Terrorbande muss wohl eher als taktische Waffenruhe eingeschätzt
werden – mit der die Terroristen den spanischen Staat in Sicherheit
wiegen sowie die Regierung Zapatero unter Druck setzen wollen. Und
sich selbst möglicherweise nur eine Atempause zur Aufrüstung oder
Nachwuchsrekrutierung verschaffen wollen.

Der Zeitpunkt der neuen Friedensliebe ist wohl nicht zufällig
gewählt: Die Eta steht mit dem Rücken buchstäblich an der Wand, ist
geschwächt wie noch nie. Dutzende Top-Terroristen wurden in den
letzten Monaten gefasst, Waffen- und Sprengstoffdepots ausgehoben.
Vor allem dank der Polizeierfolge im Anti-Terror-Kampf erlebte
Spanien dieses Jahr ausnahmsweise einen Sommer ohne
Eta-Bombenanschläge. Das heißt freilich nicht, dass die Eta besiegt
wäre. Oder ihre Ziele für einen eigenen Baskenstaat aufgegeben hätte.
Am radikalen Kurs der baskischen Extremisten hat sich wenig geändert,
wie ihre jüngste Video-Botschaft belegt. Nur mit dem Unterschied,
dass die Eta – vermutlich nur vorübergehend – mangels Kampfkraft nun
wieder die politische Bühne sucht.

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