„Ich bin seit so vielen Jahren als Fondsmanager 
im Rentenmarkt aktiv und hätte es nicht für möglich gehalten, 
tatsächlich einmal negative Zinsen zu erleben“, kommentiert Ken 
Leech, CIO der 100-prozentigen Legg Mason-Tochter Western Asset 
Management, der Kundengelder im Fixed Income-Bereich in Höhe von 466 
Milliarden US-Dollar verwaltet, das aktuelle Geschehen in Europa. So 
ganz versteht er die Welt nicht mehr. Denn während die Schweizer 
Notenbank die Attraktivität des Franken partout mindern will und 
dafür an ihrer Negativzinspolitik festhält und Anleger auch bei 
einigen deutschen Papieren drauf zahlen, bieten US-Staatsanleihen 
fast schon satte zwei Prozent Rendite. Warum ziehen Investoren ihre 
Gelder also nicht ab?
   Trotzdem: Große Sorgen bereitet die Zinsentwicklung in Europa dem 
äußerst erfahrenen Leech nicht. „Negativzinsen sind nicht die neue 
Realität. Was wir aktuell bei Schweizer und auch einigen deutschen 
Staatsanleihen erleben, sollten Investoren zwar achtsam im Auge 
behalten, es handelt sich aber vielmehr um Anomalien“, bewertet der 
Western-CIO die Lage.
   Der Grund für diese Gelassenheit: Negativzinsen würden langfristig
das Bankensystem unter Druck setzen, da die Kosten der Banken für 
ihre Einlagen bei den Zentralbanken immens seien. Allein in der 
Schweiz werden die Kosten schon auf eine Milliarde Schweizer Franken 
geschätzt. Das gelte vor allem, wenn die Zinsen noch weiter ins 
Negative rutschen. „Es gibt eine deutliche Grenze, wie viel tiefer 
die Zinsen noch sinken können. Ich glaube sogar, dass wir diese 
Grenze bereits erreicht haben könnten. Denn die Gefahr für das 
Bankensystem ist schon mehr als deutlich zu sehen“, analysiert Leech.
Deshalb geht er auch davon aus, dass Investoren schon sehr bald die 
Politik der Notenbanken kritisch hinterfragen werden – insbesondere 
auch vor dem Hintergrund, dass die Wachstumsprognosen, die Western 
Asset auf Basis des eignen Research erstellt hat, deutlich positiver 
sind. Bestätigt sieht sich Leech auch ob der Tatsache, dass die 
Yields von ihrem Rekordtief von -0,26 Prozent im Januar diesen Jahres
Ende Mai bereits wieder bei -0,05 Prozent lagen.
   Als Konsequenz haben Leech und sein Team Staatsanleihen aus den 
Industrienationen insgesamt untergewichtet – vor allem deutsche 
Staatsanleihen – und haben sich stattdessen auf andere Bereiche des 
Rentenmarktes konzentriert. Die insgesamt optimistische Grundstimmung
bei Western Asset hat das nicht getrübt. „Wir glauben nach wie vor, 
dass das Wachstum weltweit wieder anziehen wird und deshalb auch 
Unternehmensanleihen aus dem High Yield-Segment Staatsanleihen 
deutlich schlagen werden“, fasst Leech zusammen. Insbesondere auch 
bei US-Investmentgrade-Bonds und ausgewählten High Yields sieht der 
Western-CIO Potenzial. Zudem gäbe es seit der US-Dollar-Aufwertung 
für Anleger noch einen zusätzlichen Währungsschub. „Aus einer reinen 
US-Perspektive sind amerikanische Bonds zwar bereits teuer, zieht man
jedoch die aktuellen Bewertungen weltweit mit in Betracht, sind sie 
momentan ein echtes Schnäppchen“, ist Leech überzeugt.
   Außerdem auf der Einkaufsliste des Bond-Experten: Emerging Market 
Debt. Hier seien sowohl die US-Dollar denominierten als auch die 
Lokalwährungsanleihen attraktiv. Bei Western Asset konzentriert man 
sich hier überwiegend auf Länder mit guten Fundamentaldaten wie 
beispielsweise Mexiko. Dort würden die strukturellen Reformen für 
äußerst positive Aussichten sorgen.
Pressekontakt:
Newgate Communications
Constanze Ullmann
Telefon: 069 17007151
Email: leggmason@newgatepr.com