Auch beim Irak-Krieg hat sich eine alte
Wahrheit bestätigt: Es ist, erstens, leichter, einen Krieg zu
beginnen als zu beenden, und, zweitens, schaut das Ergebnis oft ganz
anders aus als geplant. Nichts ist es mit der Errichtung einer
nahöstlichen Musterdemokratie. Und auch die daran geknüpfte Hoffnung
einer Neuordnung der Region in Richtung Frieden, Freiheit und
Demokratie bleibt eine Fata Morgana. Stattdessen ist eine an sich
schon instabile Szenerie weiter in Bewegung geraten. Obama hat Wort
gehalten und den US-Abzug aus Irak in Gang gesetzt. Aber es stimmt
nicht, wenn die Botschaft transportiert wird, der Krieg sei zwar aus
falschen Gründen begonnen worden, die USA aber hätten ihre Mission
erfüllt. Dies ist lediglich eine Floskel, die vermeiden soll, das
eigene Volk zu spalten. Obama vermeidet die Abrechnung mit Vorgänger
Bush, dessen Anhänger er fürchten muss. So wird die Bilanz eines
Desasters ein Balanceakt für den Präsidenten. +++
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