Marktführer für Busreisen will ab 2016 auch
Bahnverbindungen anbieten / Start in Österreich und Tschechien,
Deutschland soll folgen
Der Marktführer für Fernbusreisen in Deutschland,
MeinFernbus-Flixbus, will der Bahn künftig auch auf der Schiene
Konkurrenz machen. Das kündigt Mein Fernbus-Gründer Torben Greve in
der neuen Ausgabe des Wirtschaftsmagazins –Capital– (Ausgabe 1/2016,
EVT 17.12.2015) an. „Wir haben uns die Domain –flixtrain– und
–meinfernzug– gesichert. 2016 starten wir erst mal in Österreich und
Tschechien“, sagte Greve. Dabei kooperiere sein Unternehmen mit
privaten Fernzug-Betreibern. „Irgendwann wird es auch grüne Züge in
Deutschland geben“, so Greve weiter.
Greve machte seine Ankündigung in einem Streitgespräch mit
Bahn-Vorstand Berthold Huber, zu dem –Capital– die beiden
Kontrahenten eingeladen hatte. Huber, dessen Unternehmen unter der
neuen Fernbus-Konkurrenz deutlich leidet, kommentierte Greves Ansage
mit einem lakonischen „Willkommen im Club“.
Huber räumte ein, sein Unternehmen habe die Wünsche der Kunden
nach günstigen Verbindungen lange verschlafen. Jetzt investiere man
aber massiv in den Umbau. „Eisenbahn ist ein sehr langsames Geschäft.
Einige Mitarbeiter sind davon noch geprägt. Manchmal fehlt uns noch
Geschwindigkeit, aber wir entwickeln gerade richtig Tempo“, sagte
Huber. Er kündigte deutliche Verbesserungen für Bahnkunden an, mehr
direkte Verbindungen, besseren Komfort in den Zügen und schnellere
Informationen über Versprätungen und Anschlussverbindungen. Kritik an
den hohen Preisen der Bahn wies er zurück. Den Normalpreis der Bahn,
der immer hoch erscheine, zahlten „nur noch zehn Prozent“ der Kunden,
so Huber – der Rest fahre heute mit Sparpreisen und Bahncard-Tickets.
Gerade die günstigen 19-Euro-Tickets seien ein Erfolg, 2015 habe die
Bahn so rund eine Million Kunden neu gewonnen. „2014 war ein
schlechtes Jahr, aber wir kommen zurück“, sagte Huber.
Greve, der selbst lange bei der Deutschen Bahn gearbeitet hat,
sieht die Offensive der Bahn dennoch gelassen. „Bis die Bahn besser
und günstiger wird, dauert es“, sagte Greve. Er kündigte einen neuen
Kundenservice per Online-Chat an.
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Timo Pache, Chefredaktion –Capital–
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