Krebstherapie-Pionier bekennt sich nach Börsengang in den USA zu
Standort Deutschland / Chefaufseher Jeggle beklagt Rahmenbedingungen
Berlin, 21. Januar 2020 – Der Mainzer Krebstherapie-Pionier Biontech bekennt
sich trotz aller Kritik an fehlender öffentlicher Förderung zum Standort
Deutschland. Die „Kombination USA-Deutschland“ sei für das Biotech-Unternehmen
„genau die richtige“, bestätigte der Aufsichtsratsvorsitzende und Vertreter des
Haupteigentümers, Helmut Jeggle, gegenüber dem Wirtschaftsmagazin –Capital–
(Ausgabe 2/2020, EVT 23. Januar). Biontech, deren Aktien seit einem sehr
schwierigen Börsengang im Oktober vergangenen Jahres an der amerikanischen Börse
Nasdaq notiert sind, baut auch eine Vertretung im Großraum New York auf. Doch
Spekulationen über einen langsamen Abschied aus Deutschland weist Jeggle
trotzdem ausdrücklich zurück: Biontech profitiere nach wie vor von „deutschen
Tugenden“ wie Ingenieurskunst, Kostenbewusstsein und der Loyalität der
Mitarbeiter. Es gebe deshalb keine Pläne, das Unternehmen komplett in die USA zu
verpflanzen.
Biontech gehört zu den chancenreichsten Biotech-Unternehmen der Welt. Die
Börsenkapitalisierung liegt bereits bei 3,5 Mrd. Euro, obwohl bisher noch keine
Medikamente der Mainzer auf dem Markt sind. Das Unternehmen treibt gegenwärtig
klinische Studien für die Entwicklung von weitgehend individualisierten
Therapien wie etwa gegen Hautkrebs voran, die unter Experten auf großes
Interesse stoßen. In den nächsten anderthalb Jahren erwarte man „wichtige
Resultate“ der Krankenhausstudien, sagte Jeggle weiter zu –Capital–.
Das Unternehmen gehört seit vielen Jahren zum Beteiligungsportfolio der
Milliardärsfamilie Strüngmann, die schon in der Vergangenheit durch erfolgreiche
Pharma-Investments Furore machte. Als Chef ihrer kleinen Münchner Holding Athos
kümmert sich Jeggle um das operative Geschäft. Die Strüngmanns gelten als
Kritiker der Subventionspraxis in Deutschland, die ihrer Meinung nach große
Unternehmen deutlich bevorzugt und Start-ups zu wenig unterstützt. Auch Jeggle
schlug im Interview mit –Capital– in diese Kerbe: Biontech könne am Standort
Rheinland-Pfalz nicht das gleiche staatliche „Bemühen“ feststellen, wie es Tesla
beim Bau seiner Autofabrik in Brandenburg oder Siemens bei seinem
Start-up-Inkubator in Berlin genieße, monierte Jeggle.
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