Mitarbeiter der Zukunft: Die Automobilindustrie muss handeln (FOTO)

Mitarbeiter der Zukunft: Die Automobilindustrie muss handeln (FOTO)
 

Automatisierung, Outsourcing, neues Digital-Know-how: Die
Digitalisierung wird bis 2025 jeden zweiten Arbeitnehmer bei
deutschen Automobilproduzenten betreffen. Um das heutige
Produktionsvolumen zu erreichen, benötigen die Autokonzerne zudem in
zehn Jahren 30 Prozent weniger Mitarbeiter. Das ergab eine aktuelle
Oliver Wyman-Analyse. Damit die Belegschaft für die Zukunft gewappnet
ist, müssen die Unternehmen jetzt handeln.

Die Digitalisierung von Arbeitsprozessen bei den
Automobilproduzenten stellt sowohl Konzernchefs als auch Mitarbeiter
vor neue Herausforderungen: Jeder zweite Arbeitnehmer bei deutschen
Autoproduzenten ist mittelfristig von Automatisierung oder
Outsourcing betroffen oder wird neue digitale Kompetenzen erwerben
müssen. Diese Entwicklungen beeinflussen die Mitarbeiterstruktur: Um
das heutige Produktionsvolumen zu erreichen, benötigen Autohersteller
in zehn Jahren 30 Prozent weniger Angestellte. „Dieser Wandel zieht
sich durch fast alle Bereiche – mit enormen Konsequenzen für die
Angestellten“, sagt Romed Kelp, Partner bei Oliver Wyman. „Ob die
Mitarbeiterzahl tatsächlich reduziert werden muss oder durch Wachstum
ausgeglichen werden kann, hängt vom Unternehmenserfolg ab.“

Neue Kompetenzen sind gefragt

Die Digitalisierung verspricht mehr Effizienz und Kosteneinsparung
für die Branche, bedeutet aber auch neue Aufgaben. Um die digitalen
Tools lohnend nutzen zu können, sind zum einen die Mitarbeiter in der
Pflicht, sich laufend neues Know-how anzueignen. Bis 2025 wird rund
ein Viertel der Belegschaft entsprechende Trainings benötigen, ergab
die Analyse. Zum anderen müssen die Konzerne vermehrt Arbeitskräfte
mit Hightech-Kenntnissen wie beispielsweise Data Scientists
einstellen, um dem Wettbewerb standzuhalten.

Doch nicht jede Abteilung wird den Wandel auf die gleiche Weise
spüren: In den Bereichen Forschung und Entwicklung, Aftersales,
Finanzdienstleistungen, Support-Funktionen sowie im Vertrieb und
Marketing ist der Bedarf an neuen Kompetenzen am höchsten. Bei den
Mitarbeitern der Forschung und Entwicklung müssen sich bis zu 50
Prozent neues Know-how aneignen, um den wachsenden Anforderungen in
ihrem Job zu entsprechen. Bei den Mitarbeitern in der Produktion sind
es hingegen nur bis zu 15 Prozent, die sich neu ausrichten müssen.
Denn während die Werker am Band schon seit Jahrzenten von der
Automatisierung profitieren, werden künftig vor allem Mitarbeiter in
dispositiven und indirekten Funktionen digitale Tools einsetzen, um
die Produktivität zu steigern. So kann in der Qualitätssicherung
beispielsweise ein automatisiertes Fehlererkennungsystem eingesetzt
werden, im Einkauf werden die Backoffice-Prozesse schon jetzt Schritt
für Schritt automatisiert.

Agile Rekrutierungsstrategien notwendig

Es besteht Handlungsbedarf: „Um die richtigen Talente für sich zu
gewinnen, müssen die Autohersteller zunächst die Auswirkungen der
unterschiedlichen Trends – vom autonomen Fahren bis hin zu
Service-Bots – auf ihr Unternehmen analysieren und daraus die
zukünftigen Anforderungen an die Mitarbeiter ableiten“, empfiehlt
Kelp. Die nächste Maßnahme bestehe darin, innerhalb des Führungsteams
eine Strategie für die Mitarbeiter der Zukunft zu entwickeln,
mithilfe einer Bestandsaufnahme der aktuellen Belegschaft und einer
Prognose des künftigen Bedarfs. Dies umfasse die gesamte
Wertschöpfungskette im Personalbereich: von der zielgerichteten
Rekrutierung der Talente über maßgeschneiderte Trainings- und
Ausbildungsprogramme bis hin zur Ausgestaltung von kulturellen
Faktoren für eine nachhaltige Mitarbeiterbindung.

Die Größe der Belegschaft wird sich reduzieren, gleichzeitig
benötigen die Konzerne neue, digital affine Mitarbeiter: „Die OEMs
sollten deshalb die traditionellen Personalplanungs- und
Rekrutierungsprozesse durch dynamischere und agilere Strategien
ersetzen“, sagt Kelp. So seien Roadmaps zu erstellen, die bei Bedarf
ausreichende Freiheitsgrade für Erneuerung und Erweiterung böten.
Insgesamt sei ein integrierter Transformationsplan notwendig, der die
Personalstrategien und die damit verbundenen organisatorischen
Veränderungen zusammenfasst. Außerdem müsse die Transformation von
Führungskräften unterstützt und durchgeführt werden: „Nur mit einem
effektiven Transformationsmanagement und einer zielgerichteten
Kommunikationsstrategie können die OEMs die Mitarbeiter der Zukunft
für sich gewinnen und an sich binden und vom digitalen Wandel
profitieren“, sagt Kelp.

ÜBER OLIVER WYMAN

Oliver Wyman ist eine international führende Strategieberatung mit
weltweit über 4.700 Mitarbeitern in mehr als 50 Büros in rund 30
Ländern. Wir verbinden ausgeprägte Branchenexpertise mit hoher
Methodenkompetenz bei Digitalisierung, Strategieentwicklung,
Risikomanagement, Operations und Transformation. Wir schaffen einen
Mehrwert für den Kunden, der seine Investitionen um ein Vielfaches
übertrifft. Wir sind eine hundertprozentige Tochter von Marsh &
McLennan Companies (NYSE: MMC). Unsere Finanzstärke ist die Basis für
Stabilität, Wachstum und Innovationskraft. Weitere Informationen
finden Sie unter www.oliverwyman.de. Folgen Sie Oliver Wyman auf
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Pressekontakt:
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