Die Statistik zu Lohnunterschieden zwischen
Männern und Frauen lohnt einen genauen Blick, um voreilige Schlüsse
zu vermeiden. Werden alle Faktoren abgezogen, die unterschiedliche
Bezahlungen rechtfertigen, dann landet man bei 1,9 Prozent, um die
Frauen benachteiligt werden. Das ist relativ wenig, aber dennoch
unverschämt. Wer Frauen allein deshalb schlechter bezahlt, weil sie
Frauen sind, ist ein ewiggestriger Ausbeuter. Der Großteil der
22-Prozent-Lohnlücke resultiert aus strukturellen Gründen, die sich
in den nächsten Jahren und Jahrzehnten teilweise abschwächen dürften.
Frauen sind immer besser ausgebildet, haben weniger Kinder und damit
insgesamt bessere Karrierechancen. Männer übernehmen allmählich mehr
familiäre Pflichten. Damit verlagert sich die Problematik zunehmend
auf beide Geschlechter, bleibt aber trotzdem bestehen. Es trifft die
Eltern. Wir brauchen umfassende Lösungen, die verhindern, dass Kinder
nahezu automatisch Karriere und Verdienst bremsen. Heute ist das
weitgehend so – und grundverkehrt.
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