Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zum möglichen Aufstieg der Continental-AG in den Dax

Es war nie die große Liebe. Die
Elefantenhochzeit von Schaeffler und Conti stand auch von Anfang an
unter keinem guten Stern. Kein Wunder, bei dem Kalkül: „Paul kauft
Emma“ lautete die Devise, unter der Schaeffler-Boss Jürgen Geißinger
die Übernahme des großen Konkurrenten einfädelte. Es folgten eine
Konjunkturkrise, ein Hauen und Stechen im Conti-Management – als sich
der Rauch verzog, zog auch die Konjunktur wieder an. Soweit die gute
Nachricht. Die schlechte lautet: Aktuell deuten nicht nur die
Konjunkturpfeile wieder nach unten, auch von den hehren
Hochzeits-Zielen ist wenig übrig. Und mehr noch: Sollte „Emma“ heute
strahlend in den Dax zurückkehren, hat sie mit „Paul“ einen
dominanten Gatten zur Seite, dessen Kontostand immer noch zur Sorge
Anlass gibt. Eine gute Basis für eine Ehe ist das in guten Zeiten
nicht, in schlechten zwei Mal nicht. Denn in Krisenzeiten gilt: Die
Klammen beißen die Hunde. Emma hat sich dafür ein Polster erarbeitet,
Paul schleppt schwer an seinem Schuldenberg. Ließe er Emma ziehen,
wäre das ein Ende mit Schrecken, aber für beide wohl das Beste.
Autor: Roman Hiendlmaier

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