Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Warnstreikwelle in der Metall- und Elektroindustrie: „Kurz und flexibel“ von Bernhard Fleischmann

Die Warnstreikwelle in der Metall- und
Elektroindustrie täuscht in der öffentlichen Wahrnehmung ein großes
Konfliktpotenzial vor. Doch besonders dramatisch dürfte die
Tarifauseinandersetzung in diesem Jahr nicht ausfallen. Die IG Metall
wird sich mit einem niedrigeren Abschluss als im vergangenen Jahr –
4,3 Prozent – zufriedengeben, eine Drei sollte nach ihrem Willen vor
dem Komma stehen. Auch die Arbeitgeber vermeiden übertrieben scharfe
Töne. Das Problem besteht darin, dass die Lage innerhalb der Branche
sehr unterschiedlich ist und die Perspektiven höchst ungewiss sind.
Selbst wer nur die Autobauer betrachtet, steht einer enormen
Bandbreite gegenüber – hier Audi, dort Opel. Das legt einen Abschluss
mit flexiblen Bausteinen nahe, wogegen sich die IG Metall schon lange
nicht mehr sperrt. Wegen der unsicheren Aussichten drängt sich eine
kurze Laufzeit auf, um bald reagieren zu können, sobald mehr Klarheit
herrscht.

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