Halle – Aufgrund des Fachkräftemangels fordern
Zeitarbeitsfirmen vermehrt Ablösesummen für Arbeitnehmer bei einem
Jobwechsel. „Bis zu 6 000 Euro zahlen Industrie-Betriebe und
Dienstleister bei der Übernahme von Leiharbeitskräften“, sagt Björn
Richter vom Interessenverband Deutscher Zeitarbeitsunternehmen in
Sachsen der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Dienstag-Ausgabe). Als Ablöse würden häufig drei Monatsgehälter des
Arbeitnehmers vereinbart.
Abwerbeprämien gibt es laut Richter bereits seit Jahren in der
Branche, doch würden sie zunehmend wichtiger für die
Zeitarbeitsfirmen. Vermittelt eine Leihfirma einen Mitarbeiter
beispielsweise an einen Industriebetrieb, so wird vertraglich eine
Ablösesumme vereinbart. Meist steht diese in den Allgemeinen
Geschäftsbedingungen der Zeitarbeitsfirma. „Wie das konkret
ausgestaltet wird, hängt aber von den Vertragspartnern ab“, erläutert
Richter. Für eine Hilfskraft würden meist nur wenige hundert Euro
gezahlt.
Die Zeitarbeitsbranche hat das Thema bisher kaum öffentlich
thematisiert. Denn die Politik ist daran interessiert, dass
Zeitarbeitnehmer möglichst reibungslos in unbefristete, reguläre
Arbeitsstellen wechseln können. Ablösen können solche Wechsel jedoch
erschweren. Zeitarbeitsfirmen leiden zunehmend unter dem
Fachkräftemangel. Die Verleiher sind daran interessiert, ihr Personal
zu halten. Nur bei Ablösen sind sie vielfach bereit, einem sofortigen
Wechsel zuzustimmen. Laut Zeitarbeitsverband gilt die Faustformel, je
kürzer die Leihfrist umso höher die Ablöse bei einer Abwerbung.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
hartmut.augustin@mz-web.de
Original-Content von: Mitteldeutsche Zeitung, übermittelt durch news aktuell