
In der zunehmend global vernetzten Arbeitswelt ändert sich das Anforderungsprofil an Ingenieurinnen und Ingenieure. „Nicht nur die Maximierung von Gewinnen steht im Vordergrund, sondern es geht auch um folgende Fragen: Welche sozialen Komponenten bestimmen die moderne Ingenieurtätigkeit? Welche Rolle spielt der Beruf für Persönlichkeit und Gesellschaft? Wie können junge Menschen für die sinnvolle Umsetzung technischer Möglichkeiten interessiert und fasziniert werden, und wie lassen sich sinnvoll ökologische, soziale und ökonomische Aspekte im Studium verknüpfen?“ betont IfKom-Bundesvorsitzender Heinz Leymann und fügt hinzu „für die Ingenieurwissenschaften muss der Nachhaltigkeitsgedanke Teil des Innovationsgedankens sein“.
Im Rahmen einer nachhaltigen Ingenieurausbildung unterstützen die IfKom den von Prof. Dr. Ralph Dreher als ein Berufsethos formulierten Leonardischen Eid, der neben der Folgenabschätzung ingenieurwissenschaftlichen Handelns auch eine Kommunikation über dieses Ergebnis und das Initiieren von konstruktiver Konfrontation mit gesellschaftlichen Interessen als wesentliches Merkmal von Ingenieurarbeit fordert. „Dies bedeutet, zu den technischen Innovationen und der Gebrauchsfähigkeit müssen auch der Umwelt- und Klimaschutz durch Ressourcenschonung die gleiche Bedeutung im Rahmen der Wertschöpfungskette haben“, unterstreicht der stellv. IfKom-Bundesvorsitzende Franz-Josef Müller und ergänzt, insbesondere setzen sich die IfKom für einen höheren Frauenanteil im Ingenieurwesen ein“.
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Leitprinzip an der TH Aschaffenburg und tief verankert in Lehre, Forschung und Transfer. Die Studiengänge „Erneuerbare Energien und Energiemanagement (E³)“ und „Modern Materials (MOMAT)“ bilden Studierende praxisnah für die aktive Mitgestaltung der Energiewende und die Nutzung nachhaltiger Werkstoffe aus.
Als eine der ersten bayerischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften verfügt die TH Aschaffenburg über ein eigenes, fachgebundenes Promotionsrecht. Das Promotionszentrum für Nachhaltige und Intelligente Systeme, kurz NISys, bietet in Kooperation mit der Hochschule Würzburg-Schweinfurt sowie der Hochschule Coburg jungen Forschenden die Möglichkeit, technische Innovationen mit gesellschaftlicher Relevanz verantwortungsvoll zu entwickeln.
Auch in den beiden Technologietransferzentren der TH Aschaffenburg NETZ und ZeWiS arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eng mit Unternehmen zur Umsetzung nachhaltiger Technologien zusammen. Das Team des Technologietransferzentrums für Nachhaltige Energien (NETZ) hat die klimaneutrale Energieversorgung in Gewerbe, Industrie, kommunalen Einrichtungen und Privathaushalten zum Ziel. Im ZeWiS – Zentrum für Wissenschaftliche Services und Transfer – liegt der Fokus auf nachhaltigen Materialien, ressourcenschonender Produktion sowie nachhaltigen Geschäftspraktiken.
Im Green Office arbeiten Studierende und Mitarbeitende der TH Aschaffenburg Hand in Hand an der Umsetzung eines klimaschonenden und bienenfreundlichen Campus mit dem Ziel, die nachhaltige Entwicklung der Hochschule voranzubringen.