Nachhaltigkeit hat sich von einem
Trendthema zu einem festen Bestandteil der Unternehmensstrategie
entwickelt. Viele Unternehmen berücksichtigen die Prinzipien von
Nachhaltigkeit konsequent auch in Einkauf und Supply Chain
Management. Haupttreiber ist dabei wirtschaftliches Kalkül. Das ist
das Ergebnis einer gemeinsamen Umfrage von BME und Roland Berger
Strategy Consultants zum Thema „Nachhaltige Beschaffung – Next Level
in Procurement Excellence“. Weltweit haben mehr als 250 Entscheider
aus den Bereichen Einkauf, Lieferketten-Management und Logistik
teilgenommen.
Beim Thema Nachhaltigkeit im Einkauf bekennen sich Firmen
beispielsweise dazu, gegen Korruption, kartellrechtswidrige
Absprachen, Kinder- und Zwangsarbeit vorzugehen und streng auf
Menschenrechte, Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie faire
Arbeitsbedingungen zu achten.
„Viele Unternehmen berücksichtigen die Prinzipien der
Nachhaltigkeit inzwischen konsequent. Sie beziehen nicht nur
wirtschaftliche, sondern auch soziale und ökologische Risikoaspekte
in ihre Entscheidungen und Prozesse ein“, sagt
BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Holger Hildebrandt. „Nachhaltigkeit wird
in naher Zukunft entscheidend über Wettbewerbsfähigkeit und Akzeptanz
der Unternehmen mitbestimmen; sie wird somit auch die klassischen
Zieldimensionen des Einkaufs Preis und Kosten, Zeit und Liefertreue
sowie Produktqualität beeinflussen“, so Roland Schwientek, Partner
bei Roland Berger Strategy Consultants.
Wirtschaftliches Kalkül und Kundenanforderungen
Nachhaltigkeit und Profitabilität schließen sich nicht aus. Für
die überwältigende Mehrheit (83%) der Umfrageteilnehmer, ist
„wirtschaftliches Kalkül“ der Haupttreiber ihrer
Nachhaltigkeitsanstrengungen. Es folgen Kundenanforderungen (78%) und
die eigene Unternehmensphilosophie (77%). Die Umfrage konstatiert
regionale Unterschiede im Reifegrad der Nachhaltigkeitsaktivitäten in
den Beschaffungsregionen: Westeuropa ist führend, hier haben 44% der
Lieferanten einen hohen oder sehr hohen Nachhaltigkeitsreifegrad, in
Nordamerika sind es 32%. Südamerika, Zentral- und Osteuropa sowie
Asien befinden sich in Sachen Nachhaltigkeit noch im frühen
Entwicklungsstadium.
38% beziehen Zulieferer in Maßnahmen zur Nachhaltigkeit ein
Der Umfrage zufolge nimmt die Bedeutung von Nachhaltigkeit in den
nächsten fünf Jahren deutlich zu. Schon heute schließen viele der
Entscheider nur noch dann Kooperationen, wenn ihre Geschäftspartner
ihren Verhaltenskodex akzeptieren. Wer die Regeln des „Code of
Conduct“ verletzt, muss Sanktionen bis hin zum Ausschluss von
Aufträgen fürchten. Bereits gut ein Drittel der an der Umfrage
beteiligten Unternehmen (38%) bezieht seine direkten Zulieferer in
seine Nachhaltigkeitsanstrengungen ein. Die Integration mehrerer
Lieferstufen befindet sich dagegen noch in den Anfängen: Nur 20%
haben Kontakt mit Lieferanten aus der zweiten und sogar weniger als
5% aus der dritten Ebene. Auch der Implementierungsgrad im Einkauf
variiert. Nahezu jede zweite Firma hat Nachhaltigkeit in den
Unternehmenszielen verankert. Aber nur jede vierte hat daraus
konkrete Handlungsfelder und Aktivitäten für den Einkauf abgeleitet.
66% sagen: Nachhaltigkeit rechnet sich
Der Großteil der befragten Unternehmen (89%) gibt an, den
Wertbeitrag von Nachhaltigkeit nicht zu messen oder noch nicht messen
zu können. An der Zustimmung für nachhaltiges Wirtschaften ändert das
jedoch nichts. Immerhin 66% sind davon überzeugt: Nachhaltigkeit
rechnet sich. „Die Umfrage zeigt, dass Nachhaltigkeit zum Hard Fact
geworden ist. Der Einkauf muss freilich noch stringenter agieren“,
resümiert BME-Hauptgeschäftsführer Holger Hildebrandt. Berger-Partner
Schwientek ergänzt: „Gewinner dieser Entwicklung werden Unternehmen
sein, die Nachhaltigkeit als Quelle neuer Wertschöpfung verstehen und
für sich nutzen. Das wird ein ganz neuer Business Case.“
Weitere Infos zur Umfrage auf www.bme.de (Pressebereich)
Die komplette Studie ist nur für Journalisten verfügbar. Anfrage
über BME und Roland Berger.
Pressekontakt:
Sabine Ursel
Leitung Kommunikation
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V.
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Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
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