Der viel zitierte Mangel an Fachkräften in Europa stellt
Arbeitgeber in der Personalauswahl geeigneter Kandidaten vor immer größere
Herausforderungen. Gefragt sind Personalauswahlmethoden, die fair, zuverlässig,
flexibel sowie kostengünstig verfügbar sein müssen. Vor diesem Hintergrund
entwickeln Anbieter immer neue digitale Tools, die zum Teil auf Basis
künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen basieren. Diese Innovationen
werfen sowohl ethische als auch datenschutzrechtliche und eignungsdiagnostische
Fragen auf. Um einen Standard für diese Technologien zu entwickeln, der eine
diskriminierende und fehlerhafte Personalauswahl verhindert, hat sich nun ein
Konsortium zusammengefunden, das eine entsprechende DIN SPEC (PAS) für
praxisbezogene und personaldiagnostische Anforderungen für video-gestützte
Methoden der Eignungsbeurteilung auf Basis der allgemein gültigen DIN 33430
erarbeitet. Diese soll im Einklang mit dem Deutschen Normenwerk stehen und nach
ihrer Fertigstellung vom aktuellen DIN-Vorstand bewertet sowie veröffentlicht
werden. Initiator der Initiative ist viasto, europäischer Marktführer für
Video-Recruiting.
„Derzeit überschwemmen fragwürdige Personalauswahlmethoden auf KI-Basis den
Markt, die Bewerber beispielsweise auf Basis von Mimik-, Gesichts- oder
Sprachanalysen beurteilen. Zudem analysieren Algorithmen Profildaten aus
sozialen Netzwerken und kommen so zu Urteilen über diesen oder jenen Kandidaten.
Wir sind überzeugt, dass die Personalauswahl nicht zuletzt auch aus ethischen
Gründen dringend eine fachkundige Qualitätssicherung benötigt. Denn sonst sind
der Diskriminierung von Kandidaten Tür und Tor geöffnet. Dieser wichtigen
Aufgabe widmen wir uns mit der Entwicklung einer entsprechenden DIN SPEC
Richtlinie“, so Sara Lindemann von viasto, die Leiterin des DIN-Konsortiums.
Prominent und fachkundig besetztes Konsortium
Die Mitglieder des im Juni 2019 gegründeten Konsortiums kommen sowohl aus dem
Anbieter- als auch aus dem Arbeitgeberumfeld. Im Gremium engagieren sich Sara
Lindemann (viasto GmbH), Prof. Tuulia Ortner (Universität Salzburg), Prof.
Andreas Gourmelon (Fachhochschule für öffentliche Verwaltung
Nordrhein-Westfalen), Christoph Fellinger (Beiersdorf AG, Vorstandsmitglied QUEB
e.V.), Anna Ott (Selbstständige Beraterin & Angel Investorin), Rico Knapper
(Geschäftsführer Anacision GmbH), Harald Ackerschott (Obmann der DIN
Arbeitsausschusses Personalmanagement und Geschäftsführer der Harald Ackerschott
GmbH), Prof. Matthias Ziegler (Humboldt Universität Berlin), Norbert Gantner
(teme GmbH), Heiko Sill (Psychodiagnostisches Zentrum, PDZ, Prüflabor der DIN
CertCo für Eignungsdiagnostik) sowie Alexander Warkus (Intelligenz System
Transfer GmbH).
Initiative für höchstmögliche Verlässlichkeit von digitaler Personalauswahl
Komponenten der künstlichen Intelligenz haben aus Sicht des Konsortiums großes
Potential, die Personalauswahl sowohl im Sinne der Arbeitgeber als auch in dem
der Kandidaten zu beschleunigen und zu verbessern. Durch mögliche
Skalierungseffekte besteht aber gleichzeitig das Risiko, dass auch ein möglicher
Schaden umfassender zu Tage tritt als das bei menschlicher Bearbeitung
wahrscheinlich wäre. Die nun in Erarbeitung befindliche DIN SPEC soll daher vor
allem beim Einsatz von video- und KI-gestützten Verfahren als praxisnaher
Leitfaden fungieren und helfen, Diskriminierung zu verhindern sowie die
Verlässlichkeit digitaler Einstellungsverfahren zu gewährleisten. Das angepeilte
DIN-Projekt unterliegt den PAS-Verfahrensregeln. Inhaltlich bezieht es alle
Verfahren mit ein, die zu professionellem Video-Recruiting gehören – von
Live-Videointerviews über aufgezeichnete Videosequenzen bis hin zu
aufgezeichnete Video-Bewerbungen oder -Lebensläufen.
Pressekontakt:
STAMMPLATZ Kommunikation
Sascha Theisen
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