Eine Stadt am Tropf
Schon seit Jahren siecht die einstige Millionenmetropole Detroit
dahin. Früher der wirtschaftliche Motor für den Nordosten der USA und
große Teile des Riesenlandes, steht der Name der Stadt mittlerweile
für Abstieg.
Detroit atmete seit dem Beginn der Industriealisierung schon immer
im Rhythmus der Produktionszahlen der Autoriesen GM, Ford und
Chrysler. Mit der teilweisen Verlagerung der Fertigung ins In- und
Ausland wanderten zigtausende von Jobs aus der Region ab, die
Arbeitslosigkeit stieg in ungeahnte Höhen.
Einst zogen die Fabriken gerade aus den Südstaaten ungelernte
Arbeitskräfte an, die dort gut verdienten und sonst kaum eine Chance
hatten. Das ist jetzt eines der Probleme der Stadt: Schlecht
ausgebildete Menschen bekommen in der Regel auch schwer einen Job –
vor allem in einem Land, wo ohnehin Millionen auf der Straße stehen.
Detroits Stadtväter drehen sich seit Jahren im Kreis. Abgesehen
von eigenen Fehlern und Verfehlungen beißt sich die Katze hier in den
Schwanz: Sinkende Steuereinnahmen ergeben ein auf die Dauer gähnend
leeres Stadtsäckel, aus dem immer weniger wichtige Ausgaben bezahlt
werden können. Milliardenschwere Pensionsverpflichtungen und
Sozialleistungen kommen dazu. Eine Spirale, die in die Katastrophe
führen musste. Die Stadt hängt am Tropf ihrer Gläubiger und der
Verantwortlichen, die die Kommune in den nächsten Jahren wieder auf
Kurs bringen müssen.
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