Neue OZ: Kommentar zu niedersächsische Reedereien

Reederkrise kostet Arbeitsplätze

Die Reeder haben ein Imageproblem – mit ihnen hat man kein
Mitleid. Ihr hochriskantes Gewerbe bringt in guten Jahren schöne
Gewinne, an denen der Staat, Geldgeber und Versicherungen Anteil
haben wollen. In schlechten Jahren ist dieses Trio kaum bereit, die
Ansprüche zurückzuschrauben. Dadurch bekommen aber nicht allein die
Reedereien Probleme, es trifft die gesamte deutsche Küstenregion.

Bei einer Diskussion mit Reedern in Haren (Ems) im Juni dieses
Jahres hat der Koordinator Maritime Wirtschaft des Landes, Thomas
Kroemer, vorgerechnet, dass Ende 2011 in Niedersachsen 139 401
Arbeitsplätze diesem Zweig zugeordnet waren. Die Krise der
Schifffahrt betreffe 71 Prozent der deutschen Reedereien. Wegen der
Verflechtung innerhalb dieses Wirtschaftszweigs sei jeder dieser
Arbeitsplätze mehr oder weniger von der Krise betroffen.

Die Folgen der Finanzkrise und des Rückzugs mancher Geldgeber sind
auch im Offshore-Bereich spürbar, wo die Planung von Windparks für
Hoffnung sorgte. Die Pleite der Nordseewerke in Emden zeigt, wie 700
Arbeitsplätze in der maritimen Wirtschaft verloren gehen, wenn es
keine verlässlichen Rahmenbedingungen gibt. Betroffen sind außerdem
Zulieferbetriebe, die man nicht ohne Weiteres der maritimen
Wirtschaft zuordnet.

Deshalb brauchen die 150 niedersächsischen Reedereien
Unterstützung seitens der Politik, um Arbeitsplätze zu erhalten.

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