Neue Presse Hannover: Katastrophenforscher Dombrowsky: Menschgemachte Katastrophe in Russland

Der Bremer Katastrophenforscher Wolf-Rüdiger
Dombrowsky bezeichnet die Brände in Russland als menschgemacht. Im
Interview mit der „Neuen Presse“ (Dienstagsausgabe) aus Hannover
sagte Dombrowsky, die Trockenlegung von Sümpfen, das Absinken von
Grundwasserspiegeln, die deutliche Austrocknung der
Oberflächenstrukturen hätten kompensiert werden müssen. „Wir wissen,
was sich verändert, dass die Temperaturen steigen, was monokulturelle
Strukturen bedeuten, wir wissen Bescheid über die Nebenfolgen von
Ereignissen“, sagte er. Und fügte hinzu: „Wenn ich diese
Zusammenhänge nicht sehe, habe ich eine menschgemachte Katastrophe.“
Dombrowsky sieht das russische Katastrophenministerium eigentlich gut
aufgestellt. Es gebe aber ein politisches Problem. Das Gefälle zum
Land hin sei eher schlimmer als besser geworden. „Die Logistik ist
nicht mehr im Stande, solche großen Flächen zu löschen. Mit dem
Zerfall der Sowjetunion scheinen die flächendeckenden Strukturen
verloren gegangen zu sein.“ Mit Blick auf den Mangel an Ressourcen
regte er an, „die EU zu bitten, ihr europäisches Hilfesystem bereit
zu stellen“. Das habe auch bei den letzten Waldbränden in
Griechenland geklappt.

Pressekontakt:
Neue Presse Hannover
Petra Rückerl
Telefon: +49 511/5101-2264
rueckerl@neuepresse.de