neues deutschland: Ver.di: Neues Werkstattkonzept der BVG mitverantworlich für Zugausfälle bei der Berliner U-Bahn

Im täglichen Betrieb fehlen den Berliner
Verkehrsbetrieben (BVG) derzeit Dutzende U-Bahn-Wagen. Die Folge: Zu
kurze Züge oder ganz ausfallende Fahrten. Hauptgrund dafür sei, dass
die BVG mit der planmäßigen Instandsetzung nicht hinterherkomme, sagt
der für den Betrieb zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretär Jeremy
Arndt im Gespräch mit der in Berlin erscheinenden Tageszeitung »neues
deutschland« (Montagausgabe). Dabei gehe es vor allem um Arbeiten,
die nach bestimmten Kilometerleistungen vorgeschrieben sind, so der
Gewerkschafter. »Es müssen Fahrzeuge in Größenordnungen abgestellt
werden, die dann logischerweise für den Verkehr nicht zur Verfügung
stehen«, sagte Arndt. Das liege einerseits am hohen Alter der
Fahrzeugflotte, aber auch am neuen Werkstattkonzept. Das sei von
einer Unternehmensberatung im Auftrag der BVG entwickelt worden, um
die Effizienz zu steigern. »Tatsächlich haben die Maßnahmen dafür
gesorgt, dass die Standzeiten der Fahrzeuge in den Werkstätten sich
drastisch erhöht haben«, erklärte Arndt im nd-Interview. Auch im
Busbereich komme es zu Ausfällen. Bei einer planmäßigen Reserve von
130 Bussen blieben regelmäßig 200 Fahrzeuge im Depot.

»Wir haben das Gefühl, dass Hinweise auch auf gravierende Probleme
nicht ernst genommen werden«, sagte Arndt zum Verhältnis zwischen
Beschäftigten und BVG-Führung. »Fahrzeug- und Personalmangel sind
Themen, die auch die Allgemeinheit und die Fahrgäste betreffen, daher
informieren wir die Politik und die Öffentlichkeit über diese
Missstände«, so der Gewerkschafter weiter. »Wir erleben eine relativ
hohe Frustration«, beschreibt Arndt im nd-Gespräch die Stimmung unter
den Mitarbeitern.

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