Paritätischer kritisiert fehlende Fort- und Weiterbildungen für Arbeitslose

Der Paritätische Wohlfahrtsverband kritisiert den
unzureichenden Umfang der Fort- und Weiterbildung für Arbeitslose.
Nach einer Studie der Forschungsstelle des Paritätischen
Gesamtverbands erhielten im September 2017 nur fünf Prozent aller
Arbeitslosen eine berufliche Weiterbildung, eine Weiterbildung mit
Berufsabschluss sogar nur gut zwei Prozent.

Die Förderung ist dabei unterschiedlich verteilt: während neun
Prozent derjenigen, die Arbeitslosengeld bekommen, gefördert wurden,
waren es bei Empfängern von Hartz IV nur gut drei Prozent. „Statt
nachhaltige Qualifizierung für geringqualifizierte Arbeitslose
anzubieten, die ansonsten nur kurzfristig Erfolg auf dem Arbeitsmarkt
haben, setzten Agenturen für Arbeit und Jobcenter lieber auf schnelle
Vermittlung“ kritisiert Werner Hesse, Geschäftsführer im
Paritätischen Gesamtverband. In der Konsequenz werden zu viele
Menschen in Arbeitslosigkeit zurückgelassen und ihnen eine
Qualifizierung als Schlüssel für den nachhaltigen Arbeitsmarkterfolg
verwehrt.

Zusätzlich bestehen erhebliche Unterschiede bei den
Arbeitsmarktchancen Geringqualifizierter in Ost und West. Obwohl das
Arbeitslosigkeitsrisiko Ungelernter sich regional deutlich
unterscheide, würden Möglichkeiten zu einem stärkeren Ausgleich der
Risiken zu wenig genutzt. „In der Qualifizierungsoffensive des
Bundesarbeitsministers muss die Förderung Arbeitsloser unter
Berücksichtigung regionaler Bedarfe deutlich ausgebaut werden“
fordert deshalb Werner Hesse unter Bezugnahme auf eine jüngst von
Arbeitsminister Heil vorgeschlagene Initiative, die auf einen Ausbau
der Fort- und Weiterbildung von Beschäftigten zielt.

Damit hiervon auch Arbeitslose profitieren, werden nach Angabe des
Paritätischen eine verlässliche Lebensunterhaltssicherung während
längerer Qualifizierungszeiten, neue Förderschwerpunkte der
Arbeitsverwaltung bei der Qualifizierung und besser passende
Bildungsmaßnahmen benötigt. Der Geschäftsführer plädiert für
nachhaltige Chancen auf dem Arbeitsmarkt und Aufstieg durch Bildung.

Die Kurzexpertise kann hier heruntergeladen werden:
http://ots.de/mOpBK1

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