Pflegefachkräfte sollen noch länger auf Visum warten: Ausländisches Amt handelt absolut kontraproduktiv

Es vergeht kein Tag, an dem nicht über die
Gefährdung der Sicherstellung der pflegerischen Versorgung in der
Altenpflege und im Krankenhaus berichtet wird. Obwohl allein Heime
und Pflegedienste mehr als 100.000 neue sozialversicherungspflichtige
Stellen geschaffen haben, fehlen über 50.000 Pflegekräfte. Die Zahl
der pflegebedürftigen Menschen wächst deutlich schneller als die der
zur Verfügung stehenden Pflegekräfte.

Anstatt die Visawartezeiten für arbeitslose philippinische
Pflegefachkräfte wie vereinbart deutlich zu verkürzen, werden diese
nach aktuellen Berichten von vier auf sechs Monate angehoben.
„Tausende Pflegefachkräfte im Ausland sind ohne Beschäftigung. In
Deutschland fehlen zehntausende Pflegefachkräfte und die
Sicherstellung der Versorgung ist gefährdet. Pflegeeinrichtungen,
Pflegekräfte und Pflegebedürftige warten dringend auf Unterstützung.
In der Konzertierten Aktion Pflege haben wir uns nachdrücklich für
die Reduzierung der Visawartezeit eingesetzt, und die Bundesregierung
hat schließlich zugesagt, für eine deutliche Verkürzung der Fristen
zu sorgen. Nun ist die Tinte auf dem Papier des
KAP-Abschlussberichtes gerade getrocknet, und schon werden alle
Verhandlungs- und Arbeitsergebnisse konterkariert“, kritisiert Bernd
Meurer, Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer
Dienste e. V. (bpa). Es sei absolut unverständlich, dass das
Bundesgesundheitsministerium und das Auswärtige Amt ihre Arbeit
offenbar überhaupt nicht miteinander abstimmen würden, bemängelt
Meurer. „Statt längerer Wartezeiten brauchen wir mehr Mitarbeiter in
den Botschaften und eine Überholspur, um Beschäftigung suchende,
akademisch qualifizierte Pflegefachkräfte nach Deutschland zu holen“,
so Meurer abschließend.

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte
Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in
Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären
Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in
privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa
tragen die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa
25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch
www.facebook.com/Youngpropflege). Das investierte Kapital liegt bei
etwa 26,6 Milliarden Euro.

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Herbert Mauel, Bernd Tews, bpa-Geschäftsführer, Tel.
030/30878860, www.bpa.de

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