
Geschäftsführer Heiko Hauser appelliert an die Politik, Finanzbildung in den schulischen Bildungsplänen zu verankern: „Die jungen Menschen müssen so früh wie möglich ihre Altersvorsorge anpacken. Dazu benötigen sie Grundlagenwissen über Finanzen.“
Junge Menschen müssen frühzeitig finanzielle Entscheidungen treffen: ob es um die Wahl der Krankenkasse, den ersten Handyvertrag, das BAföG-Darlehen oder die langfristige Altersvorsorge etwa durch Fondssparpläne geht. Gleichzeitig steigt der Druck auf die gesetzliche Rente: Schon heute liegt das Rentenniveau bei unter 48 Prozent, und nach aktuellen Prognosen wird es weiter sinken. „Wer im Alter seinen Lebensstandard halten oder nicht gar in Altersarmut leben will, muss selbst vorsorgen – doch dazu fehlt vielen das Wissen“, sagt Heiko Hauser Geschäftsführer der Finanzberatungsgruppe Plansecur. Er regt daher an, Finanzbildung als Unterrichtsfach in der Schule aufzunehmen.
„Nachdem die Bundespolitik mit der Frühstart-Rente ein Signal für den Beginn der privaten Altersvorsorge schon in jungen Jahren gegeben hat, wird es nun Zeit für die Landespolitik, den nächsten und deutlich größeren Schritt zu machen, die Einführung eines Schulfachs Finanzbildung“, sagt Heiko Hauser. Angesichts eines überlasteten Rentensystems und wachsender privater Eigenverantwortung sei schon länger nicht mehr vertretbar, dass junge Menschen die Schule verlassen, ohne grundlegende Kenntnisse über Geld, Vorsorge, Steuern und Verträge zu besitzen. „Es ist höchste Zeit, dass die Politik Finanzbildung auf den Stundenplan setzt“, folgert Heiko Hauser.
Finanzielle Bildung ist Zukunftsvorsorge
Laut der „Jugendstudie 2024“ des Bankenverbands* gaben 80 Prozent der 14- bis 24-Jährigen an, in der Schule „wenig“ oder „so gut wie nichts“ über Wirtschaft und Finanzen zu lernen bzw. gelernt zu haben. Dabei sind die Heranwachsenden neugierig auf das Thema, hat dieselbe Studie zutage gefördert. Demnach wünschen sich 92 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mehr Wirtschafts- und Finanzwissen in der Schule. Besonders interessiert sind sie laut Umfrage an den Themen „Umgang mit Geld“ (78 Prozent), „Altersvorsorge“ (74 Prozent) und das „Finanzsystem“ (71 Prozent). „Die Notwendigkeit und das Interesse liegen auf der Hand“, stellt Heiko Hauser fest, „es liegt nun bei der Politik, den Weg freizumachen für mehr Finanzbildung in Deutschland.“
Die Plansecur-Beraterin Britta Stück engagiert sich seit Jahren ehrenamtlich für die Finanzbildung junger Menschen in der Schule. In Workshops mit Schülerinnen und Schülern der Oberstufe vermittelt sie praxisnah, wie man finanzielle Entscheidungen trifft und langfristig Vermögen aufbaut. „Finanzplanung gibt Struktur fürs ganze Leben – je früher man anfängt, desto besser“, betont sie den Heranwachsenden gegenüber. Viele hätten zwar schon von ETFs oder Aktien gehört, wüssten aber kaum, was genau dahintersteckt oder wie Zins und Zinseszinseffekt wirken. „Es geht nicht darum, den Markt zu schlagen, sondern die Schülerinnen und Schüler sollten wissen, was für sie wichtig ist, wenn sie die Schule verlassen. Dazu gehört beispielsweise: Vermögensaufbau braucht Zeit. Wer früh beginnt und versteht, wie Zins und Zinseszins wirken, macht sich die Zeit zum Freund.“
„Wirtschaft und Finanzen“ ab Klasse 7
Plansecur wartet hierzu mit einer Reihe von Vorschlägen auf. So wird angeregt, ein verpflichtendes Schulfach „Wirtschaft und Finanzen“ ab Klasse 7 an allen weiterführenden Schulen mit mindestens zwei Wochenstunden aufzunehmen. Darüber hinaus könnte in der Oberstufe ein Modul „Altersvorsorge und Vermögensaufbau“ mit praktischen Inhalten zu gesetzlicher, betrieblicher und privater Rente, Aktien und Fonds sowie Versicherungen angeboten werden.
Plansecur gibt Beispiele: Die jungen Leute sollten verstehen, dass eine Handy-Versicherung völlig unnötig ist, während eine private Haftpflichtversicherung im Grunde ein Muss ist. Sie sollen erfahren, was Inflation und Zinseszins konkret bedeutet, und dass es einen großen Unterschied macht, ob sie schon mit 20 oder erst mit 40 mit der Altersvorsorge anfangen. Es ist wichtig zu begreifen, dass es bei Aktien um Unternehmensanteile geht und nicht um Glücksspiel. Ebenso wichtig ist es aber auch zu wissen, dass Investitionen in Einzeltitel riskant sind und daher ein ausgewogenes Aktienportfolio besser ist. Wir reden von grundlegenden Kenntnissen, die jedermann haben sollte. Was liegt also näher, als sie in der Schule zu vermitteln“, sagt Heiko Hauser.
Finanzielle Fehlentscheidungen mit gravierenden Folgen
Der Plansecur-Geschäftsführer gibt die teilweise gravierenden Folgen von Fehlentscheidungen aufgrund mangelnden Finanzwissens zu bedenken. Er verweist auf den Schufa-Report 2024**, demzufolge rund 9 Prozent der unter 30-Jährigen in Deutschland bereits überschuldet sind. Über 40 Prozent gaben an, nie gelernt zu haben, wie man ein Haushaltsbudget aufstellt. „Wem grundlegende Finanzkenntnisse fehlen, lässt sich allzu leicht auf teure Verbraucherkredite oder unsinnige Consumer-Versicherungen ein oder fällt gar Krypto-Betrügern zum Opfer“, warnt Heiko Hauser, „während gleichzeitig die notwendige private Altersvorsorge keinen Raum einnimmt.“
Zudem sollten die jungen Leute die psychologischen Effekte der Finanzmärkte kennenlernen. „Bei steigenden Kursen einsteigen und bei fallenden Kursen in Panik verkaufen sind die typischen Fehler von Kleinanlegern“, sagt Heiko Hauser. „Diese Falle zu kennen und zu wissen, wie man ihnen bewusst begegnet, sollte zur allgemeinen Schulbildung gehören.“
Niedriges Medianvermögen und geringe Wohneigentumsquote
Die mangelnde Finanzbildung hat heute schon Folgen: Nach der Anfang 2024 von der Europäischen Zentralbank (EZB) veröffentlichten experimentellen Statistik zur verteilungsbasierten Vermögensbilanz (Distributional Wealth Accounts – DWA) liegt Deutschland beim Medianvermögen mit rund 119.750 Euro (Stand Q4 2024) deutlich hinter Ländern wie Frankreich (172.579 Euro) oder den Niederlanden (215.032 Euro) zurück.*** Das Medianvermögen liegt genau in der Mitte der Verteilung einer Bevölkerung, sodass 50 Prozent weniger und 50 Prozent mehr Vermögen besitzen. „Obgleich Deutschland die mit Abstand größte Volkswirtschaft Europas ist, geht dies an weiten Teilen der Bevölkerung vorbei, weil das Einkommen häufig zu wenig rentabel angelegt wird“, gibt Heiko Hauser eine Erklärung für die Diskrepanz zwischen volkswirtschaftlicher Stärke und persönlichen Vermögensverhältnissen.
Die im europäischen Vergleich auffallend niedrige Wohneigentumsquote in Deutschland stuft Plansecur ebenfalls als eine Folge mangelnder Finanzbildung ein. Weniger als die Hälfte der Bevölkerung wohnt hierzulande in eigenen Immobilien. Zum Vergleich: Über alle EU-Länder hinweg liegt der Anteil der Bevölkerung in selbstgenutztem Wohneigentum bei fast 70 Prozent.**** „Trotz wirtschaftlicher Stärke profitieren viele Bürgerinnen und Bürger kaum vom klassischen Weg des Vermögensaufbaus über Immobilien“, stellt Heiko Hauser fest.
Der Plansecur-Geschäftsführer appelliert an die Landespolitik: „Unsere Gesellschaft muss junge Menschen in die Lage versetzen, finanzielle Entscheidungen für ihr Leben zu treffen.“
* https://bankenverband….-defiziten (https://bankenverband.de/finanzbildung/jugendstudie-2024-finanzbildung-mit-defiziten)
** https://www.schufa.de/…frage-2024 (https://www.schufa.de/newsroom/finanzen/schuldenfalle-tun-verbraucherumfrage-2024)
***https://data.ecb.europ…0%28DWA%29 (https://data.ecb.europa.eu/data/datasets/DWA?dataset%5B0%5D=Distributional%20Wealth%20Accounts%20%28DWA%29&advFilterDataset%5B0%5D=Distributional%20Wealth%20Accounts%20%28DWA%29)
**** https://de.statista.co…in-europa/ (https://de.statista.com/statistik/daten/studie/155734/umfrage/wohneigentumsquoten-in-europa/)
Plansecur ist eine konzernunabhängige Unternehmensgruppe für Finanzplanung, die großen Wert auf ethische Grundsätze und jahrzehntelange Kundenbindung legt. Rund 180 selbstständige Beraterinnen und Berater betreuen die Kundschaft ganzheitlich in allen Finanzbelangen (Absicherung, Altersvorsorge, Vermögensaufbau, Immobilien). Sie sind mehrheitlich am Unternehmen beteiligt und unterliegen keinen Absatz- oder Produktvorgaben. Plansecur hat ein ausgeprägtes soziales Engagement und neben mehreren Stiftungen auch das „Vordenker Forum“ gegründet, das Menschen auszeichnet, die maßgeblich an der Zukunft unserer Gesellschaft mitwirken.
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