Zweifel an der Theorie des
Bundesnachrichtendienstes / Resch: „Wir suchen einen zweiten Edward
Snowden“
Berlin, 24. November 2014 – Der deutsche Privatermittler Josef
Resch erhöht die 30 Millionen Dollar schwere Belohnung, die er für
Hinweise auf die Hintermänner des mutmaßlichen Abschusses der
Passagiermaschine MH17 über der Ostukraine ausgesetzt hat. Sein
anonymer Auftraggeber habe weitere 17 Millionen Dollar zur Verfügung
gestellt, um Informanten zu belohnen, die belegen können, wie die
Aufklärungsarbeit von staatlichen Stellen behindert werde. Das sagte
Resch gegenüber der Online-Ausgabe des Wirtschaftsmagazins –Capital–
(www.capital.de).
Resch bezweifelt die Aussagen des Bundesnachrichtendienstes, die
Behörde habe Satellitenbilder von den USA bekommen, die einwandfrei
belegten, prorussische Separatisten hätten die Maschine mit einer
Boden-Luft-Rakete abgeschossen. Gegenüber –Capital– bezeichnet Resch
die BND-Theorie als „Schmarrn“. Die Aussagen von BND-Chef Gerhard
Schindler vor dem Parlamentarischen Kontrollgremium Anfang Oktober
sollten gezielt durchgestochen werden, behauptet Resch. Auch die
internationale Ermittlergruppe unter der Führung der Niederlande
kenne keine entsprechenden Satellitenbilder und schließe derzeit noch
kein Szenario aus, so der Ermittler.
Deshalb habe sein Auftraggeber sich entschlossen, neben den 30
Millionen Dollar für direkte Hinweise auf die Tat, weitere 17
Millionen Dollar bereit zu stellen für Informationen, die belegen
können, wie die Aufklärung der Tat vertuscht werden soll. „Wir suchen
einen zweiten Edward Snowden“, sagte Resch. Es gehe schließlich um
den Tod von 298 unschuldigen Menschen. „Wenn ein Staat diese Tat
deckt, halte ich es nicht für verwerflich, das offenzulegen“, so der
Privatermittler weiter.
Mitte September hatte der Privatermittler aus Lübeck die
millionenschwere Belohnung ausgesetzt. Seitdem habe er über 1.000
Mails, hunderte Anrufe und Dutzende Briefe mit Unterlagen erhalten.
„Ich glaube, jeder Verschwörungstheoretiker dieser Erde hat sich bei
mir gemeldet“, sagte Resch. Aber es seien auch Informanten dabei,
denen er Beachtung schenke. „Wir sind jetzt in einer Phase, in der
wir Gespräche führen. Von Angesicht zu Angesicht. Einem solchen
Gespräch gehen Wochen der Anbahnung voraus. Meist über
Mittelsmänner“, erklärte Resch. Er und sein Team seien „ein gutes
Stück weitergekommen“. Ein eindeutiges Ergebnis könne er aber noch
nicht präsentieren. „Fest steht, wir haben sehr gute Fälschungen
erhalten. Denn mal waren angeblich für den Abschuss die Ukrainer, mal
die Russen und mal die Separatisten verantwortlich. Es gibt also ein
großes Interesse, uns aufwändige Fälschungen als echt zu verkaufen.“
Am 17. Juli war über der Ostukraine die Passagiermaschine MH17 der
Malaysia Airlines auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur
abgeschossen worden. Alle 298 Menschen an Bord kamen dabei ums Leben.
Die internationale Ermittlergruppe konnte bis heute keine eindeutigen
Erkenntnisse über die Umstände des Absturzes liefern. Das ganze
Interview ist zu lesen auf www.capital.de.
Pressekontakt:
Jens Brambusch, Redaktion –Capital–,
Tel. 030 / 220 74 5127, Mobil 0176 / 647 02 338
E-Mail: brambusch.jens@guj.de
www.capital.de