Thorsten Polleit, Präsident des Ludwig von Mises
Instituts Deutschland, sieht in den üblicherweise vorgetragenen
Argumenten für eine Einschränkung des Bargeldverkehrs, also die
Bekämpfung von Geldwäsche, Drogenkonsum und Terrorismus, lediglich
Vorwände. Tatsächlich gehe es um das weltweite Verschuldungsproblem.
„Um die Schulden vor allem von Staaten und Banken zu verringern,
sollen die Zentralbanken nun eine negative Zinslandschaft erzeugen“,
stellt Polleit in seinem jüngsten Beitrag auf www.misesde.org fest.
Wenn negative Zinsen durchgesetzt werden können, gehen dadurch die
Bankguthaben der Kunden zurück. Sie tauchen als Bankgewinne bzw.
Bankeigenkapital wieder auf. Falls darüber hinaus Kreditgeber auch
noch bereit sind, Krediten mit negativen Zinsen zu gewähren, wird
dies die Entschuldungswirkung noch verstärken. Diese Effekte gehen zu
Lasten der Sparer.
Ohne Bargeld ist die finanzielle Privatsphäre des Bürgers
verloren. Die Abschaffung, ja sogar bereits die Einschränkung des
Bargeldverkehrs, wirkt notwendigerweise totalitär. Die verbleibenden
Freiheitsgrade der Bürger und Unternehmern werden drastisch zugunsten
des staatlichen Allmachtstrebens verringert. „In letzter Konsequenz
kann der Staat dann sogar bestimmen, wer was wann kaufen darf, und
wer wann wohin reisen darf“, so Polleit.
Darüber hinaus verändert sich das Verhalten der Marktteilnehmer in
einem negativen Zinsumfeld dramatisch. Sparen und Konsumverzicht
lohnen sich nicht mehr. Die Folge ist ein verstärkter Kapitalverzehr,
der wiederum zu Lasten zukünftiger Einkommen, Produktion und
Beschäftigung geht. So stellen negative Zinsen einen direkten Angriff
auf die Marktwirtschaft dar.
Mit der Frage der Bargeldabschaffung offenbart sich das
eigentliche, zugrundeliegende Problem: Das Geldmonopol des Staates.
Ohne dieses Monopol könnten die Bürger frei entscheiden, welche
Geldart sie nutzen möchten und in welcher Form: Bargeld oder
Giroguthaben. Nun macht sich der Geldmonopolist auf, den Bürgern ihre
einzige Wahlmöglichkeit, die zwischen dem Bargeld des Monopolisten
und seinem elektronischen Geld, zu nehmen. Polleit folgert hieraus:
„Alle, die die Freiheit des Individuums erhalten beziehungsweise
zurückerobern wollen, sind auf eine (Mindest-)Forderung verpflichtet:
das staatliche Zwangsgeldmonopol zu beenden.“
Big Brother is coming
http://www.misesde.org/?p=11929
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