„Viele Chemie-Unternehmen haben weitestgehend
zur Normalität zurück gefunden oder sind auf dem besten Weg dahin“,
erklärte Dr. Herbert Stein, Vorsitzender der Vorstände der
Chemieverbände Rheinland-Pfalz heute bei der Jahrespressekonferenz in
Ludwigshafen. „Dies gibt uns Anlass zur Freude, aber nicht für
übertriebene Euphorie.“
Die chemische Industrie hat im ersten Halbjahr 2010 einen Umsatz
von rund 12,3 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das waren 41,1 Prozent
mehr als im Vorjahreszeitraum. „Der Aufwärtstrend im ersten Halbjahr
2010 stellt kein Wachstum im klassischen Sinne dar. Die hohen
Wachstumsraten resultieren aus dem Basiseffekt aufgrund des
Krisenjahres 2009″, so Stein. „Aus dem gleichen Grund erwarten wir
auch ein deutliches Abschwächen der Dynamik in der zweiten
Jahreshälfte 2010″.
Aus der Belebung der Wirtschaft konnten nicht alle Unternehmen
gleichermaßen einen Nutzen ziehen. Eine Schnellumfrage der
Chemieverbände ergab, dass sich besonders die Unternehmen im Bereich
der Lacke und Farben sowie Kunststoffwaren noch nicht erholt haben.
Auch die Pharma-Unternehmen spüren jetzt die Folgen der Krise. So
sank der Inlands-Umsatz um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Für 2011 rechnet jedes zweite Chemie-Unternehmen mit einer
weiteren Erholung. Laut Schnellumfrage sind diese Erwartungen mit
ersten Warnzeichen versehen. „Direkte Risiken für die Erholung sieht
jedes dritte Unternehmen durch steigende Energie- und
Personalkosten“, so Stein. Allein durch die Gesamtbelastungen aus der
Energiepolitik drohen der deutschen Chemieindustrie in den nächsten
Jahren Zahlungen von 600 Millionen bis 1,7 Milliarden Euro
zusätzlich. „Auch bereitet die fehlende gesetzliche Regelung der
Tarifeinheit den Unternehmen zunehmend Sorgen“, erläutert Stein
abschließend.
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Tobias Göpel
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