Die Diskussion um die paritätische
Finanzierung des Krankenversicherungsbeitrags ist wieder in vollem
Gange. Diese Debatte greift jedoch zu kurz und geht am eigentlichen
Problem vorbei. Viel entscheidender ist nämlich, wie die vorhandenen
Gelder aus dem Gesundheitsfonds an die Kassen verteilt werden. Die
Funktionsweise des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs
(Morbi-RSA) und dessen Verteilungsmechanismus müssen auf den
Prüfstand.
Wir brauchen zwingend eine Reform des Finanzausgleichs. Denn es
zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die 2009 eingeführte
Zuweisungssystematik ihr Ziel verfehlt. Der Morbi-RSA in seiner
derzeitigen Form bietet keine Grundlage für einen chancengleichen
Wettbewerb zugunsten einer hochwertigen und effizienteren
gesundheitlichen Versorgung. Genau das sah das
GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz von 2006 aber vor.
Die Vielfalt in der Krankenkassenlandschaft hat eine lange und
erfolgreiche Tradition in Deutschland. Wer Vielfalt erhalten und
Wettbewerb fördern will, muss für faire Rahmenbedingungen sorgen.
Solange aber einerseits Kassen – trotz guten Managements und
unterdurchschnittlicher Verwaltungskosten – ihre Ausgaben nicht mit
den Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds bestreiten können und
andererseits Kassen mehr Geld bekommen als sie zur Versorgung ihrer
Versicherten benötigen, ist etwas mächtig faul im System.
Die quartalsweise veröffentlichten GKV-Finanzergebnisse zeugen von
den massiven Verwerfungen zwischen den Kassenarten, die am Ende zu
Lasten der Gesundheitsversorgung und der Versicherten gehen. Um die
Schere zwischen Unter- und Überdeckung zu schließen, brauchen wir
konkrete Veränderungen, beispielsweise bei der Krankheitsauswahl
sowie bei der Zuweisung für die Krankengeldausgaben und für die
Verwaltungskosten.
Ich bin überzeugt: Wäre der Finanzausgleich gerechter
ausgestaltet, stellten sich auch die Diskussionen um die Parität und
die Zusatzbeiträge völlig anders dar. Es ist höchste Zeit, die
Stellschrauben der Geldverteilungsmaschine Morbi-RSA neu zu
justieren.
Hintergrund:
Am Mittwoch, 24. Februar 2016, ist die paritätische Finanzierung
der Beiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) Thema
einer öffentlichen Anhörung des Gesundheitsausschusses des Deutschen
Bundestages. Dazu liegen Anträge der Linken und von Bündnis 90/Die
Grünen vor.
Weitere Informationen: http://ots.de/TCipb
Zur Schwenninger Krankenkasse:
Die Schwenninger Krankenkasse zählt mit rund 330.000 Kunden zu den
Top 20 der bundesweit geöffneten gesetzlichen Krankenkassen. Sitz der
Zentrale ist Villingen-Schwenningen, dazu kommen 15 Geschäftsstellen.
Den Vorstand bilden seit 2006 Siegfried Gänsler als Vorsitzender und
Thorsten Bröske.
Die für ihre Leistungen mehrfach ausgezeichnete Schwenninger
beschäftigt rund 800 Mitarbeiter und ist als bislang einzige
Krankenkasse vom TÜV Hessen als Gesamtunternehmen zertifiziert. Mit
„Die Gesundarbeiter“ hat die Schwenninger 2013 als erste gesetzliche
Krankenkasse eine Stiftung gegründet. Vorrangiges Ziel ist die
Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen.
Pressekontakt:
Roland Frimmersdorf
Unternehmenssprecher
Die Schwenninger Krankenkasse
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